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Donnerstag, 27. September 2012
Kommentar: Die Tücke liegt im Detail - Chemie-Einsatz in der Hagener Innenstadt
(HL.) Beeindruckend ist es für die
Bevölkerung, wenn z.B. an Aktionstagen der Feuerwehr die speziell
ausgebildeten Retter in an die Raumfahrt erinnernden Anzügen zu
einem großen Tank schreiten, an dem der Einsatz bei einem
Chemieunfall simuliert werden soll. Und so üben die Leute der
Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr auch immer wieder den Ernstfall,
dessen Wahrscheinlichkeit in der Denkweise vieler von uns allen als gering eingeschätzt wird. Gerade erst am Wochenende präsentierte
die Hagener Feuerwehr auf dem Friedrich-Ebert-Platz eine
Dekontaminations-Schleuse die für einen solchen Fall vorgehalten wird.
Und manch einer mag spekuliert haben ob denn ein solcher, auch
finanzieller, Aufwand für eine so gebeutelte Stadt wie Hagen
überhaupt notwendig ist. „Wann wird so etwas denn einmal
gebraucht?“. Ein Unfall mit einem Gefahrenguttransporter auf einer
der Autobahnen die die Stadt umgeben? Ein Unfall oder Zwischenfall
mit einem großen Kesselwagen auf dem Hagener Güterbahnhof in
Vorhalle? Ein Unfall in einem Industriebetrieb? Keiner hätte am
vergangenen Samstag daran gedacht, dass gerade mitten in der Hagener
Innenstadt, wenige Meter vom Veranstaltungsort des Aktionstages der
Feuerwehr, an diesem Donnerstag ein solcher Einsatz dieser
Spezialkräfte- und Geräte erforderlich würde. Ein kleines
Missgeschick, eine kleine Unachtsamkeit, wie auch immer, führte zu
einem Chemie-Einsatz der Hagener Feuerwehr. Eine kleine Flasche mit
einem gefährlichen Stoff zerbrach in einer Apotheke und die
Angestellten reagierten richtig: sie riefen die Feuerwehr. Die Folge: Ein Szenario mit vielen Einsatzkräften- und Fahrzeugen, Absperrungen
für die Feuerwehr, Verzögerungen im Nahverkehr, viele Schaulustige
und auch eine spontage Medienpräsenz. Am Ende ist alles gut
gegangen. Die Angestellten der Apotheke hatten vorbildlich gehandelt,
die Einsatzkräfte hatten die Lage schnell im Griff, niemand wurde
verletzt. Das alles wäre vielleicht nicht so optimal verlaufen, wenn
all die Menschen die dort im Einsatz waren nicht ständig trainiert
würden und wenn die Hagener Feuerwehr nicht über die für
manche, gerade in der Anschaffungsdiskussion, fragwürdige Ausrüstung
verfügen würde. Der Donnerstag hat gezeigt: Die Tücke kann im
Detail liegen und das Unglück kann jederzeit an jedem Ort
zuschlagen.
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