Freitag, 9. März 2012

DGB Hagen: "2011 war kein gutes Jahr für Ausbildungsplätze"


Einerseits wehklagen vor allem Unternehmen über einen Fachkräftemangel. Andererseits geht die Zahl der ausbildenden Betriebe zurück. Der aktuell vorliegende Berufsbildungsbericht der Bundesregierung verweist auf eine weitere Abnahme von Ausbildungsbetrieben von 23,5 % auf 22,5 %. Von den insgesamt mehr als 2 Mio. Betrieben mit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten bilden knapp 470.000 mindestens einen Auszubildenden aus. Seit 2008 sind es rund 25.000 Unternehmen weniger. Allein im Jahr 2011 blieben 76.740 junge Menschen ohne Lehrstelle. Sie stecken in Maßnahmen, in Berufspraktikas, in Berufsfachschulen oder halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, so der DGB in einer bundesweiten Erklärung.
Für die Hagener Gewerkschaften ein Indiz, dass zwischen den ständig wiederholten Erfolgsmeldungen und der Realität große Widersprüche stehen. DGB-Vorsitzender Jochen Marquardt: „Auch wenn bundesweit 30.000 Plätze aus unterschiedlichen Gründen nicht besetzt werden konnten, bleibt das Verhältnis von mehr als 2 unversorgten Jugendlichen auf 1 offene Stelle. Das sieht in unserer Stadt ähnlich aus und erfordert dringend weitere Initiativen.“
Tim Ackermann von der DGB-Jugend will sich mit dieser Situation nicht abfinden und kündigt Aktionen für mehr Ausbildung und auch für anschließende Übernahme an. „Es darf nicht wahr sein. Hier wird jungen Menschen die Zukunft verbaut und immer mehr Unternehmen schlagen sich in die Büsche.“
Unter anderem in Vorbereitung auf den 1.Mai 2012 wollen die Gewerkschaften die Diskussion um Ausbildung und Zukunft für die Jugendlichen aktiv in die Öffentlichkeit tragen. Zur Umsetzung der Forderungen hoffen die Vertreter des DGB´s in den kommenden Wochen auf starke Unterstützung durch laufenden Tarifauseinandersetzungen von Ver.di und der IG Metall. Beide Gewerkschaften haben die Übernahmeproblematik als zentrale Ziele aufgenommen.

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