Donnerstag, 19. April 2012

In Göttingen und gegen Gießen: Zwei Siege für das große Ziel


Es ist der vorletzte Akt im Abstiegsdrama. Phoenix Hagen tritt am Samstag
um 16 Uhr bei der BG Göttingen an. Gespielt wird in der Sparkassen-Arena.
Begleitet werden die Feuervögel bei ihrem schweren Gang von einer
stattlichen Hagener Fan-Schar.

Für die Göttinger ist die Partie gegen Phoenix der Heimabschied aus der
Beko Basketball Bundesliga. Sie stehen bereits als Absteiger fest und
haben, wie die Beko BBL mitteilte, zudem ihren Lizenzantrag für die
kommende Erstligasaison zurückgezogen. Vier Siege konnten die Niedersachsen
bisher einfahren. In heimischer Halle zeigte die Formkurve zuletzt aber
nach oben – etwa beim 76:65-Sieg gegen Gießen im März oder beim knappen
80:82 gegen Bremerhaven. Im März gab es auch den einzigen Auswärtssieg, ein
beachtliches 62:61 in Frankfurt.

Die BG wurde im Saisonverlauf von vielen Rückschlägen gepeinigt, von den
tragischen Geschehnissen um Marco Grimaldi (seine Schwester und seine
Lebensgefährtin kamen bei einem Verkehrsunfall um) bis zu etlichen
Verletzungen. Die ständigen Veränderungen machten es schwer, Kontinuität in
den Alltag zu bringen. Auch der Trainerwechsel von Stefan Mienack zu
Michael Meeks im Dezember brachte keine signifikante Änderung. Zuletzt
fehlte ihnen Aufbauspieler Kyle Bailey mit einer Fußverletzung. Auch Center
Raymond Sykes, einer der überragenden Spieler der Hinrunde, musste nach
Fußproblemen lange pausieren.

Auf den Guard-Positionen sind die Göttinger darum etwas dünn besetzt. Matt
Bauscher (10,3 Punkte) und Paris Horne (10,2 Punkte) stehen beide über 30
Minuten auf dem Parkett, unterstützt von Jerel Allen. Hinzu kommen die
Forwards Max Weber und Philip Noch. Unter den Körben freuen sich der starke
Sean Evans (9,7 Punkte, 6,8 Rebounds), Darrell Tucker und Vitalis Chikoko
darüber, Raymond Sykes wieder in der Rotation begrüßen zu dürfen,
wenngleich der Rasta-Mann nach seiner Verletzung nur auf etwa zehn Minuten
Einsatzzeit kommt.

Für Göttingen geht es um die Ehre, für Phoenix hingegen um den
Klassenerhalt. Nach dem 94:76 gegen Bayreuth stehen die Hagener weiterhin
auf dem zweiten Abstiegsplatz. Durch Siege in Göttingen und eine Woche
später daheim gegen Gießen ist der Klassenverbleib aber noch aus eigener
Kraft realisierbar. Guard T. J. Carter zeigte sich nach dem jüngsten Erfolg
zuversichtlich: „Das Spiel gegen Bayreuth war sehr wichtig für uns. Durch
diesen Sieg hat jeder von uns wieder das Selbstbewusstsein gewonnen, das
wir für unser Teamplay brauchen.“

Sein Trainer Ingo Freyer hält die samstägliche Partie für gefährlich: „Das
ist Göttingens letztes Heimspiel. Da wird die Motivation noch einmal hoch
sein, das zu gewinnen. Viele Spiele in den letzten Wochen konnte die BG eng
gestalten. Das Team lässt sich nicht hängen.“ T. J. Carter appelliert darum
an sein Team: „Göttingen wird auch ein Test für uns. Wir müssen
charakterlich stark spielen. Dort gewinnt man nicht im Vorbeigehen.“

Die Göttinger beschreibt Freyer „als ein Team, das heiß laufen kann“.
Besonders vor den großen Spielern warnt er: „Da haben sie Möglichkeiten und
sind wahrlich nicht schlecht besetzt. Aber auch die Guards haben eine Menge
Qualität. Bauscher ist ein guter, engagierter Mann. Horne und Allen nehmen
gerne Schüsse, da müssen wir sehr aufpassen.“ Helfen kann Freyer nach einer
Blinddarmreizung wieder Jordan Hasquet. Angeschlagen sind hingegen Eddie
Seward und Adam Constantine. „Ich hoffe aber, dass beide in Göttingen
spielen können.“

Gefragt sind am Samstag natürlich auch die vielen Phoenix-Fans. Vier Busse
stehen für die kostenfreie Anreise zur Verfügung, darunter sogar ein
Doppeldecker. „Bei Bedarf wird es auch einen fünften Bus geben“, kündigt
Geschäftsführer Oliver Herkelmann an. Anmeldungen sind online unter
www.phoenix-phans-on-tour.de möglich. Dass die Fans umsonst Bus fahren
können, ist Phoenix Hagen und einer Reihe von Sponsoren zu verdanken. Die
Kosten für die Busse tragen neben Phoenix das Sanitätshaus Ortec, der
Bandstahlservice Hagen, die Medienpalette, der Steuerberater Olaf Reschop,
Oehl Travel Consulting, Laufsport Tenne und der Sachverständige Andreas
Marx. „Herzlichen Dank dafür“, so Oliver Herkelmann.

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