Dienstag, 22. Mai 2012

Dornröschen reloaded (Interview-Beitrag)


(Dietmar Laatsch) Es ist eine ureigene Hagener Theaterproduktion auf die sich die Gäste am 26. Mai freuen dürfen. Einmal weil Hagens Ballettdirektor Ricardo Fernando die Federführung für Inszenierung und Choreographie hat. Wer ihn kennt, weiß einfach das wird ungewöhnlich außergewöhnlich. In der Tat waren diesmal ganz hohe Hürden zu überwinden.
"Sechs Stunden Tschaikowski sind einfach nicht spiel- und tanzbar", so Dr. Maria Hilchenbach, die mit der Dramaturgie beschäftigt war. Klar erkennbar ja, aber mit vielen eigenen Ideen, eben "Dornröschen reloaded", ganz neu hat sie diesen märchenhaften Stoff gelesen und für die Bühne umgeschrieben. 


Steffen Müller-Gabriel stand mit großem  Respekt vor diesem großartigen musikalischen Werk, selbst Peter Tschaikowski ordnete es für sich ganz hoch ein. Dornröschen liegt zeitlich zwischen der dunken, schwermütigen 5. Sinfonie und der hellen, warmen, farbigen 6. Sonfonie und beinhaltet auch diese beiden Parallelwelten. Es geht um Gut und Böse, dieser Konflikt trägt das einmalige Werk des großen Komponisten. Ganz viel blättern müssen die Musiker daher, netto bleiben ja etwas mehr als 60 Minuten, in der das Ballett dieses Märchen in Bildern und Bewegungen erzählen kann.  

Mit der Schere wurde gearbeitet, nicht nur bei den Kostümen, die Dorin Gal für diesen Zauber den Tänzerinnen und Tänzern auf den Leib kreiert hat. Das Bühnenbild lebt von der sehr hohen handwerklichen Kunst der Hagener Theaterwerkstätten, auf die auch Dorin Gal zählt. Plastikwände werden kunstvoll und stilecht bemalt und bilden eine märchenhaft transparente Kulisse, die dann zusammen mit einer perfekten Ausleuchtung allein schon die Zauberwelt ins Leben ruft, in der sich die Tänzerinnen und Tänzer ausdruckstark bewegen. 

Ricardo Fernando gibt sich ja nicht mit einfachen Umsetzungen zufrieden und setzt auch hier wieder auf wechselnde Stile. Die Bewegungen sind den Figuren und Charakteren auf den Leib geschrieben. Anmut, Kampf, Freude, Leidenschaft sind erlebbar. Es wird sicher wieder ein großer Abend im Großen Haus. Die letzte Aufführung des Balletts in dieser Spielzeit. Aber schon im Februar 2013 ist Dornröschen reloaded wieder auf dem Spielplan. 

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