Samstag, 19. Mai 2012

"Mit Liebe und Herz gegen das Schweigen"

Dritte Kundgebung gegen sexuellen Missbrauch in Hagen
(HL.) In einer Woche, am Samstag, 26. Mai 2012 um 13:00 Uhr, startet die mittlerweile dritte friedliche Kundgebung gegen den sexuellen Missbrauch auf dem Hagener Friedrich-Ebert-Platz. Die Veranstaltung wird nicht nur lokalen Charakter haben. Betroffene, Künstler und Aktivisten aus dem ganzen Land haben sich bereits für diese Veranstaltung vor der Volme-Galerie und dem Stadtfenster angesagt. Zudem wird die Kundgebung in einer sehr viel anderen Form stattfinden als bisher: Zwischen den Dialogen wird es ein hochkarätiges Musikprogramm geben, kompetente Menschen werden auf der Bühne informieren und aufklären und es werden sehr viel mehr Menschen dem Aufruf "Das Schweigen brechen" folgen. 

"Das Schweigen brechen!" Dieser Aufruf stammt aus der Seele und der Idee von Bodie Henryk Ambrusch. Der freischaffende Künstler kommt aus Hagen-Haspe, ist selbst Betroffener, lebt mit den daraus entstandenen psychosomatischen Folgen und kämpft seit Jahren für Betroffene und gegen den sexuellen Missbrauch. Über das Internet und später durch viele persönliche Kontakte ist Ambrusch quasi zu einer Anlaufstelle für unzählige Menschen in ganzen Land geworden, die Rat suchen und sich verstanden wissen möchten. Ambrusch weiß um die hohe Dunkelziffer im Bezug auf den sexuellen Missbrauch und er weiß aus eigener Erfahrung: Es wird nicht besser, wenn das was geschehen ist verschwiegen wird. "Das Schweigen brechen!" ist sein Aufruf an alle, die sich nicht trauen darüber zu reden, was ihnen angetan wurde. Es kann der erste wichtige Schritt in Richtung Hilfe sein. Doch dieser Schritt ist für viele betroffene Menschen nicht einfach. Er erscheint ihnen wie eine unüberwindbare Hürde. Viel weitere Ängste spielen in diesem Zusammenhang mit. "Das Schweigen brechen!" ist aber auch der Aufruf durch Ambrusch an uns, die Gesellschaft, an die Politiker und an die Justiz, mehr gegen den sexuellen Missbrauch zu tun und konsequenter dagegen vorzugehen. 

Hierzu wird es an dem Samstag Nachmittag zwischen 13 und 16 Uhr eine Menge Informationen und Diskussionen auf und vor der Bühne in der Hagener City geben. Bodie Henryk Ambrusch steht diesmal nicht allein mit seiner Initiative. Einige Organisationen und Initiativen werden ihn unterstützen und gleichfalls informieren. So auch der "Raphael e.V." aus Hagen, der sich seit Jahren für Menschen nach Missbrauch einsetzt und ihnen vielfältige Hilfen anbietet. Dessen Vorsitzende, Dipl. Psych. Ulrike Giernalczyk wird mit greifbaren und transparenten Beispielen aufklären. 

Die friedliche Kundgebung an der Volme unterstreicht wieder ein mal mehr das soziale Engagement vieler Menschen in Hagen, die nicht nur zusehen sondern bereit sind etwas zu tun. Die Schirmherrschaft hat   Oberbürgermeister Jörg Dehm übernommen.

Der Kundgebung voraus ist bereits eine Bilderausstellung gegen Missbrauch im Hagener Rathaus an der Volme gegangen, die noch bis zum Kundgebungssamstag zu sehen ist. Hier liegen auch viele Informationen über Organisationen und Hilfen bereit.


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