Ballett von Ricardo
Fernando Musik von Peter
Iljitsch Tschaikowski am 26. Mai 2012 -
19.30 Uhr - Großes Haus
Mehr als 25 Jahre ist es
her, dass Tschaikowskis „Dornröschen“, eines der unbestrittenen
Meisterwerke der Ballettgeschichte, in Hagen zu sehen war. Jetzt hat
Ricardo Fernando das 1890 uraufgeführte Ballett „wieder aufgeladen
/ neu geladen“ - das meint das „reloaded“ im Titel. Und er
trägt damit zum einen einem zeitgemäßen Blick auf ein Märchen
Rechnung, zum anderen der für ein klassisches Handlungsballett sehr
kleinen Anzahl von Tänzern. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass
jetzt nur noch das Gerippe der Geschichte der „verwünschten
Prinzessin in der Dornenhecke“ auf der Bühne zu sehen sein wird.
Es bleibt, auch ohne den 100-jährigen Schlaf und neu gelesen, ein
fantastisches, opulentes Märchen mit der hinreißenden Musik
Tschaikowskis, gespielt vom philharmo-nischen orchesterhagen
unter der Leitung von Steffen Müller-Gabriel, in der atmosphärischen
Ausstattung von Dorin Gal und mit der ganzen Compagnie des
balletthagen,
choreographiert und inszeniert von Ricardo Fernando.
Der Inhalt:
Aurora und ihre Eltern,
das helle Königspaar, warten auf die Festgäste zur großen
Geburtstagsfeier. Die der Königsfamilie freundschaftlich verbundene
Patin kommt hinzu, noch vor Auroras Freundinnen und den Prinzen, die
um die Hand der jungen Prinzessin werben. In die heitere Stimmung
platzen die böse Ex-Königin Carabosse, ihr Mann und ein
hellstrahlender, junger Mann, der gleich alle Blicke auf sich zieht
und vor allem auf Aurora ungeheuren Eindruck macht, nur die Patin
ahnt Unheil. Man tanzt, feiert, flirtet – doch die anderen Prinzen
haben keine Chance bei Aurora, denn sie hat nur Augen für den
„Strahlenden“, und er nur für sie. Auf dem Höhepunkt des Festes
aber verschwindet Carabosse mit den beiden jungen Menschen ins
Dunkel.
Aurora kommt in einer
dunklen Welt, die von Angst und Verzweiflung geprägt ist, wieder zu
sich. Das junge Mädchen erstaunt am meisten die Veränderung ihres
„Freundes“ zu einem kalten, abweisenden Menschen. Durch Auroras
Zuneigung und ihre Versuche, ihm eine gemeinsame Zukunft vor Augen zu
halten, fasst er Vertrauen in seine „helle“ Seite. Als die Patin
nun auf der Suche nach Aurora erscheint und einen Fluchtplan
vorstellt, wirft der junge Mann alle Unterdrückungsfesseln seiner
Mutter Carabosse ab. Die Patin flieht mit Aurora, dem jungen Mann und
Carabosses Mann.
Ballettchef
Ricardo Fernando und Dramaturgin Maria Hilchenbach war es wichtig,
die dem Märchen zugrunde liegende Aufteilung der (Märchen-)Welt in
Gut und Böse aufrecht zu erhalten, gleichzeitig aber auch das durch
die Patin bzw. Fliederfee angesprochene „Prinzip Hoffnung“
stärker in das Geschehen einzubauen. Ohne Feen und 100-jährigen
Schlaf entstand so eine Story, die in ihrer Märchenhaftigkeit die
royalen Herz-Schmerz-Geschichten der Regenbogenpresse augenzwinkernd
aufgreift und doch mit der Musik Tschaikowskis (ohne Einfügungen)
eine faszinierende Einheit bildet. Ausstatter Dorin Gal ist dem
Exposé in seinem Bühnenbild gefolgt und hat atmosphärische Bilder
z. B. für die helle und die dunkle Welt geschaffen.
Choreographie und
Inszenierung: Ricardo Fernando; Musikalische Leitung:Steffen
Müller-Gabriel; Ausstattung: Dorin Gal;
Musik: philharmonisches orchesterhagen
Prinzessin Aurora:Yoko
Furihata / Lara Lioi; Auroras Mutter: Hayley Macri / Yoko Furihata;
Auroras Vater: Leszek Januszewski / Matt Williams; Die Patin: Lara
Lioi / Hayley Macri; Prinz Desiré: Huy Tien Tran / Marcelo Moraes;
Carabosse, Desirés Mutter: Marcelo Moraes / Leszek Januszewski;
Desirés Vater: Matt Williams / Péter Matkaiscek; Blauer Vogel:
Péter Matkaiscek / Andre Baeta; Prinzen und Kreaturen: Andre Baeta,
Péter Matkaiscek, Vladimir de Freitas/Huy Tien Tran, Juan Bockamp;
Emmanuele Pipi; Hofdamen und Kreaturen:Carolinne de Oliveira, Giulia
Fabris, Noemi Martone, Deborah Buhatem, Hinako Sakuraoka.
Premiere am 26. Mai 2012 um 19.30 Uhr im Großen Haus
- nächsten Vorstellungen am Do 31.5.; Fr 8.6.; Mi 13.6.;
Di 19.6.; Fr 22.6.; jeweils um 19.30 Uhr, wenn nicht anders
angegeben. Wiederaufnahme am 2. Februar 2013.
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