Mittwoch, 16. Mai 2012

Premiere von „Dornröschen (reloaded)“


Ballett von Ricardo Fernando Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski am 26. Mai 2012 - 19.30 Uhr - Großes Haus

Mehr als 25 Jahre ist es her, dass Tschaikowskis „Dornröschen“, eines der unbestrittenen Meisterwerke der Ballettgeschichte, in Hagen zu sehen war. Jetzt hat Ricardo Fernando das 1890 uraufgeführte Ballett „wieder aufgeladen / neu geladen“ - das meint das „reloaded“ im Titel. Und er trägt damit zum einen einem zeitgemäßen Blick auf ein Märchen Rechnung, zum anderen der für ein klassisches Handlungsballett sehr kleinen Anzahl von Tänzern. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass jetzt nur noch das Gerippe der Geschichte der „verwünschten Prinzessin in der Dornenhecke“ auf der Bühne zu sehen sein wird. Es bleibt, auch ohne den 100-jährigen Schlaf und neu gelesen, ein fantastisches, opulentes Märchen mit der hinreißenden Musik Tschaikowskis, gespielt vom philharmo-nischen orchesterhagen unter der Leitung von Steffen Müller-Gabriel, in der atmosphärischen Ausstattung von Dorin Gal und mit der ganzen Compagnie des balletthagen, choreographiert und inszeniert von Ricardo Fernando.

Der Inhalt:
Aurora und ihre Eltern, das helle Königspaar, warten auf die Festgäste zur großen Geburtstagsfeier. Die der Königsfamilie freundschaftlich verbundene Patin kommt hinzu, noch vor Auroras Freundinnen und den Prinzen, die um die Hand der jungen Prinzessin werben. In die heitere Stimmung platzen die böse Ex-Königin Carabosse, ihr Mann und ein hellstrahlender, junger Mann, der gleich alle Blicke auf sich zieht und vor allem auf Aurora ungeheuren Eindruck macht, nur die Patin ahnt Unheil. Man tanzt, feiert, flirtet – doch die anderen Prinzen haben keine Chance bei Aurora, denn sie hat nur Augen für den „Strahlenden“, und er nur für sie. Auf dem Höhepunkt des Festes aber verschwindet Carabosse mit den beiden jungen Menschen ins Dunkel.
Aurora kommt in einer dunklen Welt, die von Angst und Verzweiflung geprägt ist, wieder zu sich. Das junge Mädchen erstaunt am meisten die Veränderung ihres „Freundes“ zu einem kalten, abweisenden Menschen. Durch Auroras Zuneigung und ihre Versuche, ihm eine gemeinsame Zukunft vor Augen zu halten, fasst er Vertrauen in seine „helle“ Seite. Als die Patin nun auf der Suche nach Aurora erscheint und einen Fluchtplan vorstellt, wirft der junge Mann alle Unterdrückungsfesseln seiner Mutter Carabosse ab. Die Patin flieht mit Aurora, dem jungen Mann und Carabosses Mann.

Ballettchef Ricardo Fernando und Dramaturgin Maria Hilchenbach war es wichtig, die dem Märchen zugrunde liegende Aufteilung der (Märchen-)Welt in Gut und Böse aufrecht zu erhalten, gleichzeitig aber auch das durch die Patin bzw. Fliederfee angesprochene „Prinzip Hoffnung“ stärker in das Geschehen einzubauen. Ohne Feen und 100-jährigen Schlaf entstand so eine Story, die in ihrer Märchenhaftigkeit die royalen Herz-Schmerz-Geschichten der Regenbogenpresse augenzwinkernd aufgreift und doch mit der Musik Tschaikowskis (ohne Einfügungen) eine faszinierende Einheit bildet. Ausstatter Dorin Gal ist dem Exposé in seinem Bühnenbild gefolgt und hat atmosphärische Bilder z. B. für die helle und die dunkle Welt geschaffen.

Choreographie und Inszenierung: Ricardo Fernando; Musikalische Leitung:Steffen Müller-Gabriel; Ausstattung: Dorin Gal; Musik: philharmonisches orchesterhagen

Prinzessin Aurora:Yoko Furihata / Lara Lioi; Auroras Mutter: Hayley Macri / Yoko Furihata; Auroras Vater: Leszek Januszewski / Matt Williams; Die Patin: Lara Lioi / Hayley Macri; Prinz Desiré: Huy Tien Tran / Marcelo Moraes; Carabosse, Desirés Mutter: Marcelo Moraes / Leszek Januszewski; Desirés Vater: Matt Williams / Péter Matkaiscek; Blauer Vogel: Péter Matkaiscek / Andre Baeta; Prinzen und Kreaturen: Andre Baeta, Péter Matkaiscek, Vladimir de Freitas/Huy Tien Tran, Juan Bockamp; Emmanuele Pipi; Hofdamen und Kreaturen:Carolinne de Oliveira, Giulia Fabris, Noemi Martone, Deborah Buhatem, Hinako Sakuraoka.

Premiere am 26. Mai 2012 um 19.30 Uhr im Großen Haus - nächsten Vorstellungen am Do 31.5.; Fr 8.6.; Mi 13.6.; Di 19.6.; Fr 22.6.; jeweils um 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben. Wiederaufnahme am 2. Februar 2013.

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