Dienstag, 1. Mai 2012
Solingen - Salafisten protestierten gewaltsam gegen Pro NRW
Heute (01.05.2012) führte die Partei Pro NRW ab
11.00 Uhr im Bereich Kurfürstenstraße / Konrad-Adenauer-Straße in
Solingen eine Wahlkampfkundgebung durch. Da Pro NRW angekündigt
hatte, islamkritische Karikaturen zu zeigen, erteilte das
Polizeipräsidium Wuppertal dem Veranstalter eine
versammlungsrechtliche Auflage, die ein Verbot für das Zeigen von
"Westergaard-Karikaturen" oder vergleichbaren Darstellungen
beinhaltete. Vom Verwaltungsgericht Düsseldorf und vom
Oberverwaltungsgericht Münster wurde diese Auflage außer Kraft
gesetzt. An der Kundgebung Pro NRW nahmen insgesamt ca. 25 Personen
teil. Spontan meldete eine Solinger Privatperson eine Demonstration
unter dem Motto "Gegen Pro NRW" an. An dieser Versammlung, die von
der Salafisten-Moschee an der Konrad-Adenauer-Straße zum Rathausplatz
führte, nahmen lautstark ca. 60 Personen teil, die der salafistischen
Szene zuzuordnen sind.
Als die Teilnehmer der Pro NRW - Veranstaltung ca. 10
islamkritische Karikaturen zeigten - darunter auch eine "Westergaard
-Karikatur"- beabsichtigte ein Großteil der Gegendemonstranten
gewaltsam durch die Polizeiabsperrung zu den Wahlkampfteilnehmern zu
gelangen. Hierbei schlugen sie mit Stöcken auf die Einsatzkräfte ein
und bewarfen sie aus der Menge heraus mit Steinen. Die eingesetzten
Polizeibeamtinnen und -beamten konnten - auch unter Einsatz von
Pfefferspray - ein direktes, gewaltsames Aufeinandertreffen der
beiden Lager verhindern. 44 Personen (darunter 2 Jugendliche) der
salafistischen Szene wurden festgenommen und in das Polizeigewahrsam
nach Wuppertal verbracht. Bei den Angriffen der Salafisten erlitten
drei Polizeibeamte sowie ein unbeteiligter Passant Verletzungen. Ein
Salafist wurde leicht verletzt.
Zur Festnahme in die Moschee geflüchteter Straftäter und zur
Auffindung von Beweismitteln wurde mit Beschluss des Amtsgerichts
Wuppertal das von den Salafisten genutzte Gebetshaus an der
Konrad-Adenauer-Straße durchsucht. Insgesamt 37 Personen, die sich in
bzw. vor der Moschee aufhielten, wurden zwecks Identitätsfeststellung
festgenommen und nach Wuppertal transportiert. Die
Durchsuchungsmaßnahmen in der Moschee dauern aktuell noch an. Der
Polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen alle Festgenommenen wegen
gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch.
Der DGB-Stadtverband in Solingen veranstaltete ab 10.30 Uhr sein
kulturelles Maifest mit ca. 250 Teilnehmern. Die Polizei stellt fest,
dass die Bürgerinnen und Bürger - darunter viele Muslime - den 1. Mai
in Solingen genutzt haben, um friedlich zu demonstrieren. Lediglich
durch extremistische Salafisten kam es zu gewalttätigen
Ausschreitungen
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