(straßen.nrw). Lang anhaltende Hitze schadet den Straßen grundsätzlich nicht. Darauf hat der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen in Gelsenkirchen hingewiesen.
Kommt es an heißen Tagen zu Verformungen oder zurBildung von Spurrinnen, handelt es sich meist um alte Fahrbahnbeläge oder um
einen Baumangel. So haben beispielsweise von den 2.200 Kilometern Autobahnen in
NRW lediglich 1,6 Prozent Spurrinnen mit einer Tiefe von mindestens einem
Zentimeter.
Die übliche Asphaltmischung besteht zu vier bis acht Prozent aus Luftporen. Sie
sollen das Bindemittel "Bitumen" aufnehmen, wenn es sich bei Erwärmung ausdehnt.
Nur wenn der Asphalt zu wenige Luftporen hat, kann sich das Bitumen nicht
ausdehnen und drückt die Gesteinskörnungen auseinander. Das Bitumen wirkt dann
wie Schmiermittel, die Körnungen verschieben sich und Spurrinnen oder
Verformungen können entstehen. Weitere Baumängel können auch die falsche
Zusammensetzung des Mischgutes sein oder die Verwendung von zu weichem Bitumen.
Bindemittel
Alte Bindemittel, die vor 40 Jahren im Straßenbau eingesetzt wurden, können den
heutigen Anforderungen bei stetig wachsendem Verkehr nicht mehr gerecht werden.
Asphaltschichten mit solchen Bindemitteln verformen sich, wenn an der
Straßenoberfläche 55 Grad Celsius und mehr herrschen. Das ist bereits der Fall,
wenn die Lufttemperaturen auf über 30 Grad ansteigen. Moderne Bindemittel, die
heute für Asphalt verwendet werden, reagieren erst bei einer
Oberflächentemperatur von 65 Grad Celsius.
Bitumen entsteht bei der Verarbeitung von Erdöl. Es wird benutzt, um die
Gesteinskörnungen bei Asphalt-Straßen zusammen zu halten. Das Bitumen verklebt
die Gesteinskörner, macht aber im festen Zustand die Straßenoberfläche flexibel.
Problem Baustelle
Ein Sonderproblem in "heißen Phasen" können Baustellen sein. Häufig verläuft der
Verkehr innerhalb der eingerichteten speziellen Verkehrsführung auf eingeengten
Fahrbahnen. PKW und vor allem die LKW nutzen dann über einen längeren Zeitraum
immer dieselbe Fahrspur. Die einseitige Belastung kann eher zu Problemen führen,
als wenn sich der Verkehr auf einer breiten Fahrbahn verteilt.
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