Foto: Feuerwehr Herdecke |
Herdecke - Die Feuerwehren aus Herdecke, Witten, und Wetter mussten am Morgen um 9:13 Uhr zu einem ABC Einsatz zur Ewald Dörken AG ausrücken. In einem Lagerraum hatten Mitarbeiter starken Ammoniakgeruch wahrgenommen. Eine angrenzende Produktionshalle war bereits durch das Unternehmen geräumt.
Bei Eintreffen der Feuerwehr wurde zunächst durch Einsatzleiter
Hans-Jörg Möller die Lage erkundet. In einem abgeschlossenen
Lagerraum war vermutlich Ammoniak ausgetreten. Zunächst war unklar,
um was für eine Menge es sich handelte. Deshalb wurden weitere
Spezialkräfte der "Sondereinsatzgruppe ABC" aus Witten angefordert.
Weiterhin wurden Kräfte aus der benachbarten Gemeinde Wetter
angefordert. "ABC-Lagen sind immer sehr personal- und zeitintensiv.
Weiterhin ist für die vorgehenden Feuerwehrkräfte immer die
größtmöglichste Schutzstufe zu wählen", sagte anwesende
Pressesprecherin Nadine Henkel.
So gingen insgesamt drei Trupps (insgesamt 8 Einsatzkräfte) mit
Chemiekalienschutzanzug und Atemschutz in den Raum vor. "Ein Einsatz
unter einem solchen Anzug geht schnell an die Belastungsgrenze des
Körpers. Weiterhin müssen die Kräfte hierfür speziell ausgebildet
sein", so die Pressesprecherin. Nach einer ersten Messung machten
sich die Kräfte auf die Suche nach der Leckage und wurden an einem 5
Liter Kanister fündig. Das Medium hatte sich offenbar mit Regenwasser
vermengt, so dass man von einer Gesamtmenge von 20 Litern ausgehen
musste. Mit einem Spezialbindemittel wurde das Medium in dem
abgeschlossenen Raum von einem weiteren Trupp aufgefangen und
fachgerecht entsorgt. Nach ihrer Tätigkeit in dem kontaminierten Raum
verließen die Kräfte über eine "Dekontaminationsstelle" den
Gefahrenbereich.
Gleichzeitig stand eine Gruppe oberhalb der Halle bereit, um
austretende Dämpfe mit Wasser niederzuschlagen. Dies war zum Glück
nicht erforderlich. Eine Gefahr für die Anwohner bestand zu keiner
Zeit.
Zwei Mitarbeiter des Unternehmens meldeten sich während des
laufenden Einsatzes mit Reizungen der Schleimhäute. Sie waren vor
Eintreffen der Feuerwehr mit dem Stoff in Berührung gekommen. Die
beiden Personen wurden vom bereitstehenden Rettungsdienst versorgt
und in ein Krankenhaus zur ambulanten Behandlung transportiert.
Der stellv. Kreisbrandmeister Christian Zittlau (Sprockhövel)
sowie Ordnungsamtsleiterin Ilka Biegota waren an der Einsatzstelle
und informierte sich über die Lage.
Auch die Polizei war mit mehreren Einsatzkräften im Einsatz. Neben
der Ursachenermittlung wurde die Schillerstraße komplett gesperrt.
Die Kripo erschien später an der Einsatzstelle.
Insgesamt waren 70 Einsatzkräfte der Feuerwehren und des
Rettungsdienstes über viereinhalb Stunden im Einsatz.