Sonntag, 21. Oktober 2012

Unglückliche 78:83-Niederlage: Heißes Duell geht an die TBB Trier


Eine bittere 78:83 (40:41)-Heimniederlage kassierte Phoenix Hagen gegen die TBB Trier. In einer zu jeder Zeit engen Partie der Beko Basketball Bundesliga behielten die Gäste um den überragenden Barry Stewart in der Schlussphase von der Freiwurflinie die Nerven.
Es war ein seltsam unterhaltsames Spiel, was die 3.012 Besucher in der
ENERVIE Arena zu sehen bekamen. Intensiv war es immer, von großem Einsatz
geprägt und von zwei gut organisierten Mannschaften ausgetragen. Es war
eine Partie mit Szenen, die sich einprägten. Die erste Hälfte brachte
alleine zwölf geblockte Würfe, von denen sechs auf das Konto des agilen
Dino Gregory gingen.

Trier startete die Partie über die langen Leute und hatte damit Erfolg.
Phoenix sah nicht allzu gut aus gegen Brian Harper und Andreas Seiferth.
Die bekannt-solide Verteidigung der Gäste machte den Hagenern das Leben
erwartet schwer. Doch eigentlich machte Phoenix seine Sache gar nicht
schlecht, ließ aber ein paar leichte Würfe aus der Nahdistanz liegen.
Wesentlich schlimmer: Trier beherrschte mehr und mehr den Rebound und
erarbeitete sich so zusätzliche Wurfchancen.

Nach einem Korbleger von Joshiko Saibou führte Trier mit 24:16 (11.).
Phoenix war anschließend in zwei, drei Szenen defensiv nachlässig und
brachte so Triers Shooting Guard Barry Stewart ins Spiel, der im ersten
Viertel punktlos geblieben war. Das hatte fatale Folgen, denn Stewart
sollte seine heiße Hand nicht wieder verlieren. Die Hagener Antwort auf
Barry Stewart hieß allerdings David Bell. Eine gute Minute brauchte er, und
mit drei Dreiern aus einem 29:36 ein 38:36 für Phoenix zu machen. Zur Pause
führte die TBB knapp mit 41:40.

Nach dem Wechsel präsentierte sich die Mannschaft von Ingo Freyer
wesentlich ballsicherer. Den besseren Start erwischten dennoch die Trierer.
Andreas Seiferth traf zum 47:40. Larry Gordon glich per Dreier zum 47:47
aus und dunkte wenig später nach einem Ballgewinn von Ole Wendt zum 57:58.
Zum Ende des dritten Viertels hatten die Hagener dennoch drei Probleme: Sie
ließen zu viele Offensivrebounds zu, verloren Davin White vorübergehend mit
einer Platzwunde im Gesicht und kassierten zu allem Überfluss einen
backsteinartigen Buzzerbeater aus acht Metern von Mathis Mönninghoff zum
57:63.

Trier drosselte im letzten Viertel weiter das Tempo. Phoenix versuchte es
darauf mit drei Guards plus Larry Gordon auf dem Feld – und hatte Erfolg.
Gordon holte die Führung zurück (66:65, 36.). Doch die TBB hatte ja noch
Barry Stewart. Der US-Amerikaner antwortete mit fünf Punkten zum 66:70.
Eine Minute vor Schluss dann die Entscheidung: David Bell verpasste beim
Stande von 69:73 zwei Freiwürfe und traf nach gewonnenem Offensivrebound
auch einen Dreierversuch nicht. Trier kontrollierte den Vorsprung jetzt und
brachte die Partie mit neun von zehn verwandelten Freiwürfen sicher heim.

Die Gäste gewannen das kampfbetonte Spiel am Ende nicht unverdient, weil
sie den Rebound klar dominierten (40:27) und sich dabei auch 14 Bälle am
offensiven Brett greifen konnten. Und sie hatten Barry Stewart, der
wichtige Dreier traf und wie seine Teamkollegen gute Nerven von der
Freiwurflinie bewies.  

Trainerstimmen:

Ingo Freyer: „Kurze Konzentrationsmängel haben heute entschieden. Wir haben
nicht schlecht gespielt. Wir hatten defensiv drei, vier Blackouts, die
Trier ausgenutzt hat. Stewart war zunächst nicht in der Partie, dann haben
wir ihm zwei freie Dreier gelassen. Das war entscheidend. Ich ärgere mich
auch über ein paar verpasste Chancen und zu viele zweite Gelegenheiten für
Trier. Wenn wir das unterbinden, steht es zur Halbzeit anders. Insgesamt
kann ich meinem Team keinen Vorwurf machen. Alle haben gekämpft. Am Ende
haben wir leider auch Freiwürfe liegen lassen.“ 

Henrik Rödl: „Wir sind sehr froh über den Sieg. Trier gegen Hagen ist immer
ein besonderes Spiel – man weiß nie, was passiert. Es war ein besonderer
Sieg für uns in einem Spiel, das mit Bell und Stewart von zwei
unglaublichen Shooting Guards geprägt wurde.  Hut ab vor meinem Team! Wir
haben zwar am Ende ein wenig geschwommen, aber die Freiwürfe gemacht. Es
war ein unglaublich enges Spiel, aber darauf waren wir vorbereitet.“

Phoenix Hagen: Bell (28/6), Gordon (19/3), Kruel (11), Gregory (10, 6 BS),
White (8, 9 Ass.), Schoo (2), Wendt, Lodwick, Hess.

TTB Trier: Stewart (28/4), Linhart (10), Seifert (10), Bucknor (10/1),
Harper (9), Howell (7/1), Mönninghoff (5/1), Chikoko (2), Saibou (2),
Doreth.

Stationen: 9:10 (5.), 14:20 (10.), 25:29 (15.), 40:41 (20.), 47:51 (25.),
57:63 (30.), 64:65 (35.), 78:83 (40.).

Zuschauer: 3.012

Stichwortsuche

Archiv