Dienstag, 16. Oktober 2012

Wenn die Sommerzeit endet: Gefahr von Wildunfällen steigt


(straßen.nrw). Im Herbst erhöht sich die Zahl der Windunfälle auf
deutschen Straßen. Darauf weist der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen
hin. Das gilt vor allem für die Zeit, wenn am letzten Oktoberwochenende die
Uhren auf Winterzeit umgestellt werden und sich der Berufsverkehr in die Zeit
der Dämmerung verlagert. Insbesondere in waldreichen Gegenden queren die Tiere
aufgrund erhöhter Mobilität zu dieser Jahreszeit häufig die Straßen.
Fünf Mal so viele Unfälle
Deutschlandweit passieren rund 250.000 Unfälle mit "Schalenwild" pro Jahr und
NRW-weit rund 30.000 solcher Wildunfälle. Damit hat sich die Zahl der
Schalenwildunfälle in den vergangenen 35 Jahren verfünffacht. Berücksichtigt man
alle Wildunfälle, kommt es statistisch in Deutschland in jeder Minute zu einer
Kollision zwischen Fahrzeug und Wildtier. Das führt deutschlandweit nicht nur zu
vielen tödlichen Unfällen und Unfällen mit zahlreichen Verletzten, sondern
verursacht jährlich auch Sachschäden in Höhe von rund 500 Millionen Euro.
500.000 tote Tiere
Rund 500.000 Tiere sterben dabei jährlich. Betroffen sind 210.000 Rehe, 25.000
Wildschweine sowie über 200.000 Hasen und Kaninchen. In NRW sind es über 25.000
Rehe, rund 2.000 Wildschweine, 350 Stück Dammwild und 200 Stück Rotwild. 
Neu: Blaue Reflektoren
Straßen.NRW, Jäger und Förster unternehmen vielfältige Versuche, die Zahl der
Wildunfälle zu minimieren. Versuche mit optischen und akustischen
Schutzmaßnahmen stellen bislang aber kein Allheilmittel gegen Wildunfälle dar.
Wildbrücken werden auch gebaut, um den Tieren das Queren der Straßen zu
erleichtern. Und wie wirksam die neuen und häufig verwendeten
Blaulicht-Reflektoren sind, ist noch nicht erwiesen. Das Prinzip klingt
vielversprechend: Fast alle Säugetiere nehmen nur zwei Farben, nämlich grün und
blau, wahr. Während grün in der Natur häufig vorkommt, fungiert blau als
Signalfarbe mit Schreckwirkung. Für jeden Autofahrer sollte klar sein, dass er
sich auf Streckenabschnitten mit blauen Reflektoren auf Straßen mit hoher
Wildunfallgefahr bewegt, und er sollte seine Fahrweise der Situation
entsprechend anpassen.
Gefahr nachts und bei Nebel 
Die größte Gefahr droht in den Dämmerungsphasen sowie nachts und bei Nebel.
Insbesondere Straßenneubauten durch geschlossene Waldgebiete beherbergen ein
hohes Kollisionsrisiko, da das Wild seine gewohnten Wechsel beibehält. 
Bremsen und hupen
Weil Wildtiere im Scheinwerferlicht weitgehend orientierungslos sind und häufig
panisch reagieren, sollte der Autofahrer bei Wild auf oder an der Straße
abblenden, kontrolliert abbremsen und hupen. Ist ein Zusammenstoß unvermeidbar,
sollte er sofort abbremsen und nicht das Lenkrad verreißen. 

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