Mittwoch, 25. April 2012

Heimaufsicht stellt Tätigkeitsbericht vor


Die Bewohner der vollstationären Pflegeeinrichtungen in Hagen äußern sich grundsätzlich positiv über das Leben in den Einrichtungen. Aber: Personalknappheit ist auch in Hagen spürbar. Dieses Fazit zieht die Heimaufsicht der Stadt Hagen in ihrem Tätigkeitsbericht der Jahre 2010 und 2011.


Dass insgesamt positive Ergebnis sei hauptsächlich dem nach wie vor hohen Engagement des Personals zu verdanken. Sie sind die Akteure, die im täglichen Arbeitsablauf eine wohnliche, behagliche und vertraute Atmosphäre schaffen und gleichzeitig eine gute Versorgung gewährleisten.

Die Auswirkungen der Personalknappheit sind aber allenthalben spürbar. Mehrarbeit nimmt zu. Der Stellenwert von Leiharbeit im Pflegebereich hat sich erhöht. Insbesondere die Anwerbung von Fachpersonal gestaltet sich nicht zuletzt aufgrund der neu hinzukommenden Einrichtungen zunehmend schwierig. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung werden nach Ansicht der Heimaufsicht erhebliche Anstrengungen notwendig sein, die Qualität der Versorgung in den Pflegeeinrichtungen zu erhalten sowie zu verbessern.

Nach wie vor fordert die Bürokratie einen zeitlichen Mehraufwand, durch den die eigentliche Arbeit mit und für die Bewohner eingeschränkt wird. In diesem Bereich keine überhöhten Forderungen zu stellen, ist sinnvoll und schließt eine gute Versorgung der Bewohner nicht automatisch aus.

Die Einrichtungen der Eingliederungshilfe sehen sich einer älter werdenden Bewohnerschaft gegenüber. Konzepte und der Einsatz des Personals müssen an die veränderte Situation angepasst werden. Dies ist ein Prozess, den die Landschaftsverbände und freie Wohlfahrtsverbände unterstützen möchten. Sie sind bemüht, den vollen Zugang zu Leistungen der Pflegeversicherung für Menschen mit Behinderung in NRW zu erschließen.

Kleine Wohngruppen und Wohngemeinschaften sollen gestärkt werden. Der Entwurf zum Gesetz über die Neuausrichtung der Pflegereform will die ambulante Versorgung stützen. Erschwert wird die Zielerreichung derzeit durch das geltende Leistungsrecht, das die vollstationäre Versorgung finanziell besser stellt. Ohne Veränderung des Leistungsrechts erscheint die Realisierung neuer Wohnkonzepte aber zumindest erschwert. Der endgültige Gesetzestext bleibt abzuwarten.

Die Heimaufsicht der Stadt Hagen möchte im konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten die zukünftigen Herausforderungen meistern. Auch wenn es nicht immer erreicht werden kann, bleibt das Ziel bestehen, den Menschen in den Einrichtungen „ein Leben wie zu Hause“ zu ermöglichen.

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