Wen erwischt es neben der BG Göttingen? Gießen, Ludwigsburg oder Hagen –
eines dieser drei Teams muss ebenfalls den bitteren Gang in die 2.
Basketball Bundesliga antreten.
Klar ist jetzt: Die Entscheidung wird erst
am letzten Spieltag fallen. Phoenix Hagen sicherte sich durch ein am Ende
deutliches 94:76 (49:45) gegen den BBC Bayreuth diese Option.
3.007 Fans in der ENERVIE Arena mussten lange um den neunten Saisonsieg
zittern. Ohne Jordan Hasquet, der mit einer Blinddarmreizung fehlte, hatten
die Hagener in der Anfangsphase ihre liebe Mühe mit den Gästen. Die
Feuervögel bemühten sich darum, von Beginn an Druck auf die Bayreuther
auszuüben. Sie pressten über das ganze Feld und wechselten viel, fanden
aber nicht immer den Zugriff auf die Gegenspieler. Der flinke Danny Gibson
war nur schwer unter Kontrolle zu bekommen. Er und Ekene Ibekwe machten
Phoenix größere Probleme. Bayreuth setzte sich auf 19:12 ab (7.) – auch,
weil Phoenix im ersten Viertel defensiv nicht immer die notwendige Härte an
den Tag legte.
Mit zunehmender Spielzeit konnten die Feuervögel ihre Vorteile am Brett
ausnutzen. Eddie Seward und Bernd Kruel brachten Phoenix mit 25:21 in
Führung, Davin White schloss einen Schnellangriff zum 27:21 ab. Bayreuth
hatte nun Schwierigkeiten, die Hagener Angriffe zu stoppen. Im Spiel
hielten die Gäste allerdings ihre vorzüglichen Distanzwürfe. Der blendend
aufgelegte Tristan Blackwood traf auf der anderen Seite aber auch fast
nach Belieben, so dass Phoenix mit einer 49:45-Führung in die Kabine gehen
konnte.
Kritisch sollte es noch einmal im dritten Abschnitt werden. Phoenix ließ
viele Offensivrebounds zu und in dieser Phase etwas die Cleverness
vermissen. Tyler Smith dunkte zum 61:58 für den BBC. Langsam zeigte die
Hagener Aggressivität jedoch Wirkung. Die ersatzgeschwächten Oberfranken
musste jetzt Federn lassen. Phoenix zog, allen voran Davin White und
Zygimantas Jonusas, viele Fouls. Die eigene Verteidigung funktionierte
zunehmend besser, während den BBC nach und nach die Kräfte verließen. Ein
16:0-Lauf, initiiert vom nimmermüden Davin White, stellte das Resultat von
64:66 auf 80:66 (35.). Den endgültigen K.o. brachten den Bayreuthern zwei
Dreier von Tristan Blackwood aus der Bewegung zum 76:66 und von Davin White
zum 86:70 (37.).
Phoenix Hagen überzeugte über weite Strecken als Team und vor allem nach
der Pause mit guter Defensive, die immer wieder Schnellangriffe
ermöglichte. Neben Davin White (24) und Tristan Blackwood (20) gefielen
diesmal auch die Bankspieler. Insbesondere Dominik Spohr präsentierte sich
als Arbeitstier im Abstiegskampf und nutzte seine 18 Minuten Einsatzzeit.
Phoenix Hagen bleibt trotz des 94:76-Sieges auf einem Abstiegsplatz, kann
aber nach der 57:68-Niederlage von Gießen in Würzburg den Klassenerhalt
wieder aus eigener Kraft schaffen. Die Voraussetzung dafür: Zwei Siege am
nächsten Samstag in Göttingen und eine Woche später daheim gegen Gießen.
Schwache Nerven sollten da besser nicht zu den auffälligen Eigenschaften
der Phoenix-Fans gehören…
Trainerstimmen:
Ingo Freyer: "Der Sieg fühlt sich gut an. Das war ganz wichtig. Dieses
Gefühl müssen wir jetzt mitnehmen, um auch die letzten beiden Spiele zu
gewinnen. Es war wichtig, dass wir über die ganze Partie die Spannung
hochhalten konnten. Ein Sonderlob geht an Dominik Spohr. Er wusste, dass er
heute viel spielen wird - und hat es mit Herz und Kampf zurückgezahlt. Wir
hätten vielleicht sogar noch etwas aggressiver sein können. So haben wir
vor allem Danny Gibson in der ersten Halbzeit nicht in den Griff bekommen."
Marco van den Berg: "Gratulation an Hagen, sie haben verdient gewonnen. Wir
konnten die Spannung heute nicht hoch genug halten. Das Problem hatten wir
im Saisonverlauf leider immer wieder mal. Statistisch betrachtet war es die
Überlegenheit von Phoenix Hagen beim Punkten unter dem Korb und die vielen
Ballverluste, die am Ende entscheidend waren. Dadurch konnte Hagen seinen
Tempo-Basketball spielen. Dann sind sie schwer zu schlagen. Der Sieg war
verdient."
Phoenix Hagen: White (24/2, 5 St.), Blackwood (20/6), Jonusas (15/1),
Carter (10/1), Kruel (8), Spohr (6, 6 Reb.), Seward (4), Constantine (4),
Brooks (3), Rockmann.
BBC Bayreuth: Ibekwe (19/2), Veideman (14/2), Gibson (14/4), Smith (10/2),
Wyrick (8), Schmitz (7/1), Spöler (4), Shtein.
Stationen: 8:11 (5.), 19:21 (10.), 34:29 (15.), 49:45 (20.), 58:59 (25.),
66:66 (30.), 80:66 (35.), 94:76 (40.).
Zuschauer: 3.007
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