Foto: Jens Herkströter |
Rauchentwicklung im Treppenraum eines Mehrfamilienhauses in der
Nordstraße gemeldet. Bei Eintreffen der ersten Kräfte drang bereits
dichter Rauch aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss. An einigen
Fenstern machten sich bereits Bewohner bemerkbar. Sofort wurde die
Drehleiter an der Gebäudefront in Stellung gebracht. Zwei Trupps
wurden unter schwerem Atemschutz durch den Treppenraum zur
Menschenrettung entsandt. Da sich mittlerweile auch auf der
Gebäuderückseite Personen an den Fenstern bemerkbar machten, wurde
die Alarmstufe erhöht und weitere Löschzüge und Rettungswagen
alarmiert. Es befanden sich neben der Hauptwache die freiwilligen
Einheiten aus Mitte, Blankenstein, Holthausen, Bredenscheid und
Niederwenigern im Einsatz. Da der Hinterhof nur durch das Gebäude
zugänglich war, musste hier eine tragbare Leiter eingesetzt werden.
Diese brachten die Einsatzkräfte auf der Gebäuderückseite in Stellung
und nahmen hier die Menschenrettung vor. Über die Drehleiter wurden
zwischenzeitlich drei Personen und ein Hund gerettet. Da immer noch
Personen im Gebäude vermisst wurden, setzte die Einsatzleiterin
weitere Trupps unter schwerem Atemschutz im Gebäude ein. Bei weiteren
Kontrollmaßnahmen über die Drehleiter wurde eine weitere Person durch
ein Dachfenster gesichtet. Zur Rettung wurde kurzerhand die
Fensterscheibe eingeschlagen und die Frau über das Dach gerettet.
Insgesamt retteten die Feuerwehrleute sechs Personen und einen Hund
aus dem Gebäude. Alle Personen wurden mit Rauchgasvergiftungen in die
umliegenden Krankenhäuser eingeliefert. Für eine Katze kam jede Hilfe
jedoch zu spät. "Nur durch den massiven Personaleinsatz von Innen und
Außen konnten alle Personen lebend aus dem Gebäude gerettet werden",
so Feuerwehrsprecher Jens Herkströter. "Bei der vorgefundenen Lage
hätte es auch deutlich schlimmer ausgehen könne, so Herkströter
weiter. Da bislang immer noch kein Brandherd ausfindig gemacht werden
konnte, erkundeten die Einsatzkräfte das Gebäude weiter. Schließlich
wurden sie im Keller fündig. "Hier brannte ein Kellerraum in voller
Ausdehnung", so Herkströter. Durch eine Verbindung bis zum zweiten
Obergeschoss drang der Rauch nach oben und trat nicht im Keller aus.
Durch die große Hitzeentwicklung im Keller war ein Innenangriff in
diesem Bereich anfangs nicht möglich. Von Außen wurde ein
Schaumangriff vorbereitet und der Keller mit Schaummittel geflutet.
Später wurde eine Brandbekämpfung von Innen durchgeführt. Gegen 5 Uhr
konnte "Feuer aus" gemeldet werden. Es begannen nun umfangreiche
Nachlöscharbeiten, da sich der Keller massiv aufgeheizt hatte. Die
ebenfalls alarmierten Versorgungsunternehmen schalteten das Gebäude
strom- und gasfrei. Gegen sechs Uhr rückten die eingesetzten
Löschzüge zur Hauptwache ein um die Fahrzeuge wieder einsatzbereit zu
machen. Der Löschzug Welper, der bislang den Grundschutz
sichergestellt hat, übernahm die Brandwache an der Einsatzstelle. Die
Einsatzkräfte kontrollierten mehrfach den Keller und löschten
einzelne Glutnester ab. Um 8.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte durch
den Löschzug Elfringhausen abgelöst. Diese Kräfte führen derzeit die
Brandwache am Gebäude durch. Das Ende ist derzeit noch abzusehen.
Insgesamt waren elf Trupps unter schwerem Atemschutz im Einsatz, vier
Trupps wurden mit Filtergeräten eingesetzt. Um diesem Bedarf zu
decken wurde der Abrollbehälter Atemschutz eingesetzt. Zu
Spitzenzeiten waren die Einsatzkräfte mit vier C-Rohren im Einsatz.
Während des Einsatzes verletzten sich zwei Feuerwehrleute. Die
Nordstraße war im Bereich der Einsatzstelle für mehrere Stunden
beidseitig gesperrt. Die Feuerwehr Hattingen war bislang mit über 60
Kräften im Einsatz.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen