Dienstag, 26. Juni 2012

36 Meter hoher Stahlschornstein an der Weidestraße wird am Samstag gesprengt


(Stadt Hagen) Die im April begonnenen Abbrucharbeiten für die neue Bahnhofshinterfahrung sind voll im Zeitplan. Am kommenden Samstag, 30. Juni, wird ein 36 Meter hoher Stahlschornstein auf dem ehemaligen Varta-Gelände an der Weidestraße gesprengt. Um den notwendigen Absperrradius für die Sprengung einzuhalten, muss die Weidestraße am Samstag im Bereich zwischen der Wehringhauser Straße und der Eisenbahnbrücke ab kurz vor 8 Uhr für rund eine Viertelstunde gesperrt werden.

Nur etwa 620 Gramm Sprengstoff sollen 26 Tonnen Stahl in die Knie zwingen. Wenn Sprengmeister Thomas Hoffmann am Samstag das Kommando gibt, werden insgesamt zwei Meter Schneidsprengladungen innerhalb eines Sekundenbruchteils das Dasein des bisherigen Stahlschornsteines der ehemaligen Vartawerke beenden. Nach Aussage des Sprengspezialisten soll der 36 Meter hohe Stahlkamin mit einer Wandstärke von 10 Millimetern und einem Durchmesser von 2,61 Metern mittels Schneidbrennern so vorgeschwächt werden, dass er bei der anschließenden Sprengung nur noch in die vorgesehene Richtung des Vartageländes fallen kann. Als zusätzliche Sicherheit wird der Schornstein mit Stahlseilen in Fallrichtung auf „Zug“ gehalten.
Die im Vorfeld aus verschiedenen Faktoren berechneten Erschütterungswerte liegen weit unter den gesetzlichen Grenzen, womit Schäden an benachbarten Gebäuden ausgeschlossen werden können.
Der Gefahrenbereich der Sprengung wird großräumig durch Absperrkräfte der Abbruchfirma, der Polizei und weitere Hilfskräfte abgesichert. Bereits am Mittwoch werden für die entsprechenden Bereiche (Taubenstraße und VHS-Parkplatz) für Samstag Halteverbotsschilder aufgestellt und auch Anwohnerinformationen verteilt.
Die Sprengstelle selbst wird mit geeigneten Materialien wie Gummimatten abgedeckt. Um den Geräusch- und Staubpegel zu minimieren, wurden die Gebäude neben dem zu sprengenden Schornstein belassen. Diese sollen den Knall und den Staub beim Aufprall nach oben leiten.
Die Sprengung des Stahlschornsteines ist dabei nur ein kleiner Teil des gesamten Abbruchauftrags. Insgesamt werden etwa 150.000 Kubikmeter umbauter Raum ausgeräumt, entkernt und zurückgebaut. Die rund 12.000 Kubikmeter mineralischen Abbruchmassen werden auf der Baustelle zu Recyclingmaterial gebrochen, das später als Bodenverbesserung in der Bahnhofshinterfahrung Verwendung findet.
Die mit den Abbrucharbeiten beauftragte Firma Linkamp aus Anröchte kommt mit den Arbeiten gut voran, sodass die Baustelle termingerecht im Oktober fertig gestellt sein wird.
Unterdessen hat der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), der mit der Umsetzung der Bahnhofs­hinter­fahrung von der Stadt Hagen beauftragt worden ist, bereits den nächsten Schritt zur Durch­führung der Gesamtmaßnahme mit der europaweiten Ver­öffent­lichung der Ausschreibung der Straßenbau­arbeiten gemacht. Der aus elf Losen bestehende Auftrag soll im November vergeben werden, sodass ein reibungsloser Übergang nach den Abbrucharbeiten gewährleistet ist.
Der sogenannte 1. Bauabschnitt, der im Bereich der Dieckstraße beginnt und sich an der Ennepe entlang bis zur Weidestraße erstreckt, beinhaltet die Herstellung der Ennepebrücke zur Anbindung der Kuhlestraße, Ufermauersanierungen bzw. Ufermauererhöhungen, den Bau von Straßenentwässerungskanäle, den Neubau eines Regenüberlaufbeckens in der Wehringhauserstraße, Lärmschutzanlagen, die Herstellung eines Landschaftsbauwerkes, Altlastensanierungen und die Umgestaltung des Ennepeufers sowie letztlich den eigentlichen Straßenbau in diesem Bereich. Die Versorgungsunternehmen beteiligen sich ebenfalls und werden ihre Leitungen mit dem neuen Straßenverlauf verlegen.
Die Bauzeit des ersten, etwa 600 Meter langen Teilabschnittes der Bahnhofshinterfahrung ist mit 36 Monaten veranschlagt. Somit wird ab Ende Oktober 2015 der erste Teilabschnitt der Bahnhofshinterfahrung als „Umgehung“ des Ortskerns Wehringhausen zur Verfügung stehen.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Stichwortsuche

Archiv