Zuschussrente und Senkung der Rentenbeiträge
"Eine
Senkung der Rentenbeiträge ist nicht sinnvoll, die Pläne der
Ministerin zur Bekämpfung der Altersarmut sind halbherzig und
letztlich ungeeignet. Zunächst einmal ist es doch beruhigend, wenn
die Rentenkassen mal wieder gut gefüllt sind. Es weiß niemand, was
noch auf uns zukommt. Zum anderen: Die Rentenkassen sind ja auch
darum so gut gefüllt, weil die Senkung des Rentenniveaus
unaufhaltsam voranschreitet. Mit der Riester-Rente wurde das
Rentenniveau schlagartig um drei Prozent gekürzt. Jährlich sinkt es
um 0,3 Prozent unter dem Stichwort „Nachhaltigkeitsfaktor“. Dazu
kommen noch zahlreiche andere Verschlechterungen für die
Versicherten in den letzten 30 Jahren (zum Beispiel Kürzung der
Zeiten der Ausbildung). Alle diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass
mit jedem Rentnerjahrgang mehr Menschen in die Altersarmut entlassen
werden, auch wenn sie 45 Jahre eingezahlt haben und relativ anständig
verdient haben – und wer schafft das heute und vor allem in Zukunft
noch? Wer keine Betriebsrente oder Zusatzversorgung erhält (und das
sind viele), steht arm da. Die Maßnahmen, die Ursula von der Leyen
jetzt vorschlägt, sind da völlig unzureichend. Eine Aufstockung für
Geringverdiener, aber nur wenn sie privat vorgesorgt haben! Für
Geringverdiener besteht dazu oft keine Möglichkeit. Konsequent wäre
die Einführung eines Mindestlohns, der Geringverdiener zu einer
Erscheinung der Vergangenheit macht (wobei 8,50 Euro zu wenig wäre).
Eine Maßnahme, die die Rentenkassen weiter füllen würde, so dass
wirksame Maßnahmen gegen Altersarmut (ein Wort, das in den 80er
Jahren verschwunden war) möglich wären. Notwendig wäre es auf
jeden Fall, das Rentenniveau wieder zu erhöhen. Aus Sozialverbänden
und Gewerkschaften liegen zahlreiche Vorschläge für ein
armutsfestes Rentensystem vor. Frau von der Leyen muss nur mal
nachlesen."
Ruth
Sauerwein
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