Montag, 10. September 2012

Urkomisch-rasanter Spaß - "Zorro jagt den Carmenschatz" (Interview-Beitrag)

(Dietmar Laatsch) In der Pressemeldung des theaterhagen heißt es: "Die rasante Räuber-Jagd ist musikalisch frisch, optisch frech und temporeich. Ein Opern-Spaß für die ganze Familie." Das stimmt so nicht, es ist viel, viel, viel besser.

Schon das Bühnenbild von Jan Bammes nimmt den Zuschauer gefangen. Wüste, einsam, ein paar Requisiten, die mal Kutsche, mal Gastwirtschaft hergeben. Dann kommt das kleine aber feine Musikensemble unter Leitung von Malte Kühn am Piano, mit Katrin Geelvink, Violoncello und Laia Bobi-Frutas, Querflöte auf die Bühne. Schon beginnt der urkomisch-rasante Spaß. Das Musikensemble hat Guta Rau voll mit in die Handlung integriert und sie spielen ihre Rollen überzeugend, so als wenn es das normalste im Theater wäre, das Musiker auch zugleich Schauspieler sind. Guta Rau im tv58-Interview:



Ob sie als Opfer des doppelten "Zorro-Überfalls" fungieren, oder als Gäste in der Wirtschaft. Erfrischend anders, sie musizieren dazu dann noch virtuos perfekt. Großartig in ihren Rollen dann Jaclyn Bermudez als Carmen, die auch als falscher Zorro ihr Unwesen treibt; Marilyn Bennett als die sehr naive, unbeholfene Gastwirtin Leia und Tanja Schun als Zorro, der sich dann in der Verkleidung als Torero Don Lisardo auf die Suche nach dem falschen Zorro macht. Gesanglich, schauspielerisch allererste Sahne. Da wird von Anfang bis Ende ein Feuerwerk von Spiel-, Musik- und Gesangkunst geboten. Die großen und kleinen Zuschauer sind voll dabei. Sehr gelungene Gags sorgen dafür das die Lachmuskeln einiges zu tun bekommen. So die Zeitlupen-Szene beim Degenkampf, der Versuch den echten Zorro betrunken zu machen, das eingebaute Puppenspiel der beiden kämpfenden Zorros mit dem Weißen Hai.  Die hinreißend komisch-naive Wirtin Leia und die drei Musiker die voll mitgehen. Der Schlüssel allerdings ist auch hier die Musik. Andres Reukauf hat es einmal mehr wunderbar verstanden seine Kompositionen so zu integrieren, dass der Spannungsbogen bis zum Schluss erhalten bleibt. So sind die Arien des Zorros, der Leia, das hinreißende Duett von Leia und Carmen, die Musik beim Trinkgelage aus seiner Feder. Andres Reukauf im tv58-Interview:



Sie ergänzen sich perfekt mit Bizet und Rossini. Die Post geht wahrlich ab im Lutz. Am Ende dann langanhaltender tosender Applaus. Einige Zuschauer-Meinungen nach der Premiere:



Hier noch einmal die Akteure auf und hinter der Bühne: Malte Kühn, Katrin Geelvink, Laia Bobi-Frutos, Jaclyn Bermudez, Tanja Schun, Marilyn Bennett, Guta Rau, Jan Bammes, Annabell Maria-Schmidt,  Andres Reukauf, Miriam Michel, Deborah Krönung, 

Ich will hier nicht zuviel erzählen, denn diese rasante Kinderoper ist etwas für die ganze Familie. Das muss man gesehen haben. 

"Jeder Schüler ins Theater", der theaterhagen-Förderverein macht es für Schulklassen möglich. Es gibt noch ein paar wenige Karten im Vorverkauf.  

Zum Glück ist das Stück noch am 11. / 12.13. September sowie am 17. / 18. Oktober jeweils um 10 Uhr zu sehen. 
Karten unter 02331/207-3218 oder www.theater.hagen.de

Alle Interviews: Dietmar Laatsch

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