Mittwoch, 14. November 2012

Dem plötzlichen Säuglingstod vorbeugen


2010 waren in Deutschland 164 Kinder unter einem Jahr vom plötzlichen Säuglingstod betroffen, wobei deutliche regionale Unterschiede bestehen. Nordrhein-Westfalen gehört dabei nach wie vor zu den Bundesländern mit hoher Säuglingssterblichkeit. Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Fachbereichs Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hagen hatte vor diesem Hintergrund Prof. Dr. Mechtild Vennemann von der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Referentin nach Hagen eingeladen. In der Rettungsschule der Feuerwehr berichtete sie vor Kinderärzten, Notärzten, Rettungssanitätern sowie dem Leitenden Hagener Oberstaatsanwalt über Forschungsergebnisse zum Plötzlichen Säuglingstod.

Am häufigsten tritt der Plötzliche Säuglingstod im zweiten bis fünften Lebensmonat auf. Es gibt aber auch noch Fälle jenseits des ersten Lebensjahres. Schwerpunkt des Vortrages war die Aufklärung über Vorsorgemaßnahmen. Das Baby schläft sicher und gesund immer in Rückenlage (nie Bauch- oder Seitenlage), in einem Schlafsack, ohne Kissen, Decken, Nestchen oder Himmel, ohne Schaffell und ohne wasserdichte Einlage sowie höchstens mit einem kleineren Stofftier. Zudem sollte das Babybett im Eltern-Schlafzimmer stehen, das rauchfrei und nicht überheizt ist. Diese Informationen sind auch sehr wichtig für Großeltern, Babysitter und alle, die Säuglinge betreuen. Halbiert wird das Risiko durch die Nutzung eines Schnullers, durch Stillen (mindestens vier Wochen) und die rechtzeitige Durchführung öffentlich empfohlener Impfungen. Rauchen in der Schwangerschaft erhöht dagegen das Risiko.

Nähere Informationen erhalten Eltern beim Kinderarzt, beim Kinder- und Jugendgesundheitsdienst der Stadt Hagen sowie auch im Internet auf den Seiten www.campus.uni-muenster.de/kt_rf.htm, www.schlafumgebung.de, www.praeventionskonzept.nrw.de.

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