Besonders aktiv waren Schüler und Lehrer der städtischen Max-Reger-Musikschule in den vergangenen Wochen. Anspruch der Einrichtung ist es bekanntlich, sich jährlich mit einer großen Anzahl origineller wie qualitativ anspruchsvoller Beiträge maßgeblich am kulturellen Leben der Stadt zu beteiligen.
Am 21. Oktober bevölkerten rund 100 Jugendliche mit ihrem Ballettprogramm „Tanzbilder“ – einer bereits traditionellen Veranstaltungsreihe – die Bühne des Theaters Hagen. Vor vorausverkauftem Haus gab es eine Vielzahl phantasievoller, bunter Choreographien zu sehen und zu bewundern. Kurz darauf brachte einer der Klavierdozenten, Jochen Kötter, einen anspruchsvollen Akzent mit einem höchst artifiziellen Klavierabend im Sparkassenkarree. Wann ist in Hagen sonst so Großkalibriges wie Chopins b-moll Sonate und Beethovens – von Pianisten zu Recht gefürchtete – „Waldstein-Sonate“ live im Konzert zu hören?
Ganz anders ein Programm mit dem Titel „Musica Notturna - die Nacht in der Musik“ am 27. Oktober in der Meinolf- Kirche: Traversflöte, Blockflöte, Zink, Gambe, Gesang, Orgel und Cembalo entführten in die Musik des Barock und Vorbarock. Solche Abende werden gemeinhin mit dem Begriff „stimmungsvoll“ belegt. Dass das zahlreiche Publikum jedoch keine Sentimentalität geboten bekam, lag an der individuell hohen Leistungsfähigkeit der Musiker. Zum 100. Todestag Karl Mays gab es am 4. November Interessantes in der Reihe „Texte und Töne“, einer Zusammenarbeit von Musikschule und Bücherei. Überraschend wohl die Erkenntnis, das May als Komponist durchaus rührig war. Das Programm wurde ergänzt durch besonders gelungene, durchaus nicht humorlose Bearbeitungen und solche Musik anderer Komponisten, die zu May in einer Beziehung standen.