Freitag, 23. November 2012

Hagener Delfinschützer protestieren gegen Baulärm im Delfinarium Duisburg und Aufnahme von drei neuen Delfinen


Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) im westfälischen Hagen protestierte jetzt beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) als Höherer Fachaufsichtsbehörde gegen starken Baulärm im Duisburger Delfinarium. Weiterhin fordert das WDSF die Erklärung der Aufnahme von drei weiteren Delfinen.

Nachdem sich über sechs Jahre lang wegen eines technischen Defekts das hydraulische Dach im Delfinarium nicht öffnen ließ, verursachen Schweißarbeiten jetzt in der schallempfindlichen Halle intensiven Baulärm, der den Delfinen schaden kann, so das WDSF. Kritisiert wird insbesondere, dass sich sämtliche Delfine zusammen mit den drei letztjährigen Delfinbabys in der Haupthalle aufhalten müssten.
Nach internen Informationen aus dem Delfinarium des Zoos gegenüber dem WDSF sollen sich seit einigen Tagen drei neue Delfine im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) in den hinteren Delfinbecken aufhalten, die damit den anderen neun Delfinen nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Das WDSF will auch prüfen lassen, ob die Kapazität der Beckenanlage für nunmehr 12 Delfine überhaupt ausreichend sei.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Es bestätigt mal wieder unsere Erfahrung mit dem Zoo Duisburg, dass nicht nur auf Teufel komm raus Delfine gezüchtet werden, die nie mehr ausgewildert werden können, weil sie das natürliche Fressverhalten erst gar nicht lernen, sondern dass auch auf die biologischen Bedürfnisse der sensiblen Meeressäuger keine Rücksicht genommen wird. Baulärm ist in Delfinarien aufgrund gesetzlicher Richtlinien verboten, weil Delfine über ein außergewöhnlich empfindliches Sonar und Hörvermögen verfügen. Die ganze Halle ist marode und in den Zuschaueraufgängen bilden sich bereits Risse im Beton. Die Becken sind von schwarzen Algen überzogen. Die Aufnahme von drei zusätzlichen Delfinen ist unverantwortlich, selbst wenn sie im Rahmen des EEP dort nur geparkt würden.“
Das LANUV hat dem WDSF zugesichert, die Vorwürfe umgehend zu überprüfen.

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