Montag, 28. Januar 2013

Der Hunger in der Welt - Ursachen und Lösungen


(Hans Leicher) Bis zur Premiere des neuen Lutz-Stücks „Lucy und der Hungerbauch“ konnte man nur gespannt sein, ob und wie es dem Team der Jungen Bühne am theaterhagen unter der Leitung von Werner Hahn gelingt, ein solch komplexes Thema wie den Hunger in der Welt zu erklären und auch noch Lösungen dafür zu finden, diesen zu beenden. Hochrangige Wissenschaftler und Journalisten zermartern sich den Kopf, allein die Erwachsenen in unserer Welt darüber aufzuklären.

Warum quellen bei uns die Mülltonnen mit weggeworfenen Lebensmitteln über, während in anderen Ländern alle fünf Sekunden ein Kind am Hunger stirbt? Warum kommen Lebensmittel im Supermarkt nicht vom Bauer aus der Region? Warum haben sie teilweise eine Weltreise zurückgelegt um nun bei uns im Laden-Regal zu landen? Warum haben die Erzeuger dieser Waren in fernen Ländern nicht einmal das Geld um ihre Familien zu versorgen? Nur einige Fragen, auf die man in „Lucy und der Hungerbauch“ einen „Aha“-Effekt erlebt. Ohne Predigt und erhobenen Ziegefinger wird das Publikum in 70 Minuten mit dem Ensemble auf die Reise genommen.
Auf mehreren Ebenen schließt sich der zweite Teil der Lucy-Triologie an das vor drei Jahren gestartete Stück „Lucy und die Killermücke“ an. Bühnenbild, Musik, Ensemble und die Charaktäre erwecken sofort die Erinnerungen an das zuvor Erlebte im Lutz. So fühlt man sich wohl und vertraut im Garten vom Professor Wunderlich (Thomas Bauer), der diesmal zu einem großen Gemüsegarten verwandelt wurde.

Trotz ernstem Thema hat Autor Werner Hahn den Homor nicht vergessen, der schon in den ersten Sekunden des Stücks auf die Lachmuskulatur zielt. Diesen Humor nutzt Werner Hahn ebenso als Transporteur in die Herzen und Seelen des Publikums wie das Spiel. Gewissermaßen durch ein Spiel im Schauspiel wird simpel erklärt, wo die Ursachen der Katastrophe namens „Hunger“ liegen. Dabei gibt es durchaus auch einige ergreifende Szenen. Z.B. wenn Ben, der junge Gast aus Afrika, (Hardy Karl-I-Bond) ein Lied aus seinem Heimatland singt: „Das Lied singt meine Mutter immer, wenn wir zu hause nichts zu Essen haben...“.

So einfach wie es erklärt wird, war die Vorarbeit sicher nicht, eine solch verständliche Form zu finden. Und einfach ist es auch für das Ensemble nicht, das insgesamt neben Schule, Studium und Beruf noch viel Zeit investiert um dieses wertvolle Stück entstehen zu lassen.

Unterm Strich: Ein Stück mit viel Spaß und Humor, gespickt mit Gänsehautgefühl, das aber keine Fragen offen lässt.

Mehrmals wurde „Lucy die Killermücke“ aufgrund des Erfolgs erneut in den Spielplan des Lutz aufgenommen. Dass „Lucy und der Hungerbauch“ diesen Erfolg noch toppen wird, scheint vorprogrammiert.

Weitere Links:

http://tv58-de.blogspot.de/2013/01/puktlandung-von-lucy-im-lutzhagen-video.html

http://tv58-de.blogspot.de/2013/01/guten-hunger-kommentar.html

http://tv58-de.blogspot.de/2013/01/premiere-von-lucy-und-der-hungerbauch.html

http://tv58-de.blogspot.de/2013/01/lucy-mit-hungerbauch-zuruck-auf-der.html

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