(Hans Leicher) Bis zur Premiere des neuen Lutz-Stücks
„Lucy und der Hungerbauch“ konnte man nur gespannt sein, ob und
wie es dem Team der Jungen Bühne am theaterhagen unter der Leitung
von Werner Hahn gelingt, ein solch komplexes Thema wie den Hunger in
der Welt zu erklären und auch noch Lösungen dafür zu finden,
diesen zu beenden. Hochrangige Wissenschaftler und Journalisten
zermartern sich den Kopf, allein die Erwachsenen in unserer Welt
darüber aufzuklären.
Warum quellen bei uns die Mülltonnen
mit weggeworfenen Lebensmitteln über, während in anderen Ländern
alle fünf Sekunden ein Kind am Hunger stirbt? Warum kommen
Lebensmittel im Supermarkt nicht vom Bauer aus der Region? Warum
haben sie teilweise eine Weltreise zurückgelegt um nun bei uns im
Laden-Regal zu landen? Warum haben die Erzeuger dieser Waren in
fernen Ländern nicht einmal das Geld um ihre Familien zu versorgen?
Nur einige Fragen, auf die man in „Lucy und der Hungerbauch“
einen „Aha“-Effekt erlebt. Ohne Predigt und erhobenen Ziegefinger
wird das Publikum in 70 Minuten mit dem Ensemble auf die Reise
genommen.
Auf mehreren Ebenen schließt
sich der zweite Teil der Lucy-Triologie an das vor drei Jahren
gestartete Stück „Lucy und die Killermücke“ an. Bühnenbild,
Musik, Ensemble und die Charaktäre erwecken sofort die Erinnerungen
an das zuvor Erlebte im Lutz. So fühlt man sich wohl und vertraut im
Garten vom Professor Wunderlich (Thomas Bauer), der diesmal zu einem
großen Gemüsegarten verwandelt wurde.
Trotz ernstem Thema hat Autor Werner
Hahn den Homor nicht vergessen, der schon in den ersten Sekunden des
Stücks auf die Lachmuskulatur zielt. Diesen Humor nutzt Werner Hahn
ebenso als Transporteur in die Herzen und Seelen des Publikums wie
das Spiel. Gewissermaßen durch ein Spiel im Schauspiel wird simpel
erklärt, wo die Ursachen der Katastrophe namens „Hunger“ liegen.
Dabei gibt es durchaus auch einige ergreifende Szenen. Z.B. wenn Ben,
der junge Gast aus Afrika, (Hardy Karl-I-Bond) ein Lied aus seinem
Heimatland singt: „Das Lied singt meine Mutter immer, wenn wir zu
hause nichts zu Essen haben...“.
So einfach wie es erklärt wird, war
die Vorarbeit sicher nicht, eine solch verständliche Form zu finden.
Und einfach ist es auch für das Ensemble nicht, das insgesamt neben
Schule, Studium und Beruf noch viel Zeit investiert um dieses
wertvolle Stück entstehen zu lassen.
Unterm Strich: Ein Stück mit viel Spaß
und Humor, gespickt mit Gänsehautgefühl, das aber keine Fragen
offen lässt.
Mehrmals wurde „Lucy die Killermücke“
aufgrund des Erfolgs erneut in den Spielplan des Lutz aufgenommen.
Dass „Lucy und der Hungerbauch“ diesen Erfolg noch toppen wird,
scheint vorprogrammiert.
Weitere Links:
http://tv58-de.blogspot.de/2013/01/puktlandung-von-lucy-im-lutzhagen-video.html
http://tv58-de.blogspot.de/2013/01/guten-hunger-kommentar.html
http://tv58-de.blogspot.de/2013/01/premiere-von-lucy-und-der-hungerbauch.html
http://tv58-de.blogspot.de/2013/01/lucy-mit-hungerbauch-zuruck-auf-der.html
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