Autofahrer ärgern sich zurzeit über schlingernde Radler, die auf frisch verschneiten, vereisten oder schlecht geräumten Straßen versuchen, in der Spur zu bleiben. Die Biker ärgern sich, dass Radwege nicht geräumt oder gestreut sind und die Autofahrer wenig Rücksicht nehmen. Je härter und wechselhafter der Winter, desto
schwieriger die Bedingungen für Zweiradfahrer, die immer häufiger ganzjährig bei jedem Wetter unterwegs sind.
Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) rät deshalb:
- Autofahrer müssen auch im Winter mit Radfahrern rechnen. Es gibt
kein alleiniges Recht auf die Straße. Sie sollten ausreichend Abstand
zum Radfahrer halten, damit sie, falls dieser stürzt, noch vor ihm
zum Stehen kommen. Auch wenn der Straßenraum knapper ist, muss beim
Überholen der Mindestabstand von 1,50 m ein-gehalten werden.
- Fahrradfahrer sollten sich überlegen, ob sie bei extremem
Winterwetter nicht besser mit Bus, U-Bahn oder Tram fahren.
- Fahrradfahrer sollten unbedingt auf gut sichtbare, möglichst
retro-reflektierende Bekleidung und angesichts der frühen Dämmerung
auch auf gute Beleuchtung achten.
- Wenn das Vorankommen auf der Straße schwierig bis unmöglich
wird, müssen Fahrradfahrer absteigen und schieben, bevor sie sich
oder andere gefährden.
- Radfahren im Schnee ist eher etwas für "Extremsportler", nichts
für den Alltagsradler. Der Fachhandel ist auch auf diese Radler im
Winter eingerichtet und bietet neben geeigneter Bekleidung auch
Winterreifen und sogar Spikes (die im Gegensatz zu Autospikes nicht
verboten sind) sowie wintergeeignete Bremsen für Fahrräder an.
- Kommunen mit hohem Radverkehrsanteil auch im Winter sollten die
Radwege und Radfahrstreifen gut räumen, um die Verkehrssicherheit
von Radfahrern zu gewährleisten. Auf keinen Fall sollte der Schnee
von den Straßen oder Gehwegen auf die Radwege geschoben werden.