Freitag, 25. Januar 2013

Radfahren im Winter: Viel Rücksicht und manchmal Verzicht


Autofahrer ärgern sich zurzeit über schlingernde Radler, die auf frisch verschneiten, vereisten oder schlecht geräumten Straßen versuchen, in der Spur zu bleiben. Die Biker ärgern sich, dass Radwege nicht geräumt oder gestreut sind und die Autofahrer wenig Rücksicht nehmen. Je härter und wechselhafter der Winter, desto 
schwieriger die Bedingungen für Zweiradfahrer, die immer häufiger ganzjährig bei jedem Wetter unterwegs sind.

  Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) rät deshalb:

  - Autofahrer müssen auch im Winter mit Radfahrern rechnen. Es gibt
kein alleiniges Recht auf die Straße. Sie sollten ausreichend Abstand
zum Radfahrer halten, damit sie, falls dieser stürzt, noch vor ihm 
zum Stehen kommen. Auch wenn der Straßenraum knapper ist, muss beim 
Überholen der Mindestabstand von 1,50 m ein-gehalten werden.

  - Fahrradfahrer sollten sich überlegen, ob sie bei extremem 
Winterwetter nicht besser mit Bus, U-Bahn oder Tram fahren.

  - Fahrradfahrer sollten unbedingt auf gut sichtbare, möglichst 
retro-reflektierende Bekleidung und angesichts der frühen Dämmerung 
auch auf gute Beleuchtung achten.

  - Wenn das Vorankommen auf der Straße schwierig bis unmöglich 
wird, müssen Fahrradfahrer absteigen und schieben, bevor sie sich 
oder andere gefährden.

  - Radfahren im Schnee ist eher etwas für "Extremsportler", nichts 
für den Alltagsradler. Der Fachhandel ist auch auf diese Radler im 
Winter eingerichtet und bietet neben geeigneter Bekleidung auch 
Winterreifen und sogar Spikes (die im Gegensatz zu Autospikes nicht 
verboten sind) sowie wintergeeignete Bremsen für Fahrräder an.

  - Kommunen mit hohem Radverkehrsanteil auch im Winter sollten die 
Radwege und Radfahrstreifen gut räumen, um die Verkehrssicherheit 
von Radfahrern zu gewährleisten. Auf keinen Fall sollte der Schnee 
von den Straßen oder Gehwegen auf die Radwege geschoben werden.

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