Freitag, 30. März 2012

Offener Brief des DGB Hagen an die Hagner FDP


Der DGB Hagen hat sich hinsichtlich der Schlecker-Beschäftigten mit einem offenen Brief an die Hagener FDP gewendet. Darin heißt es:

Sehr geehrter Herr Alda,

wir wenden uns an diesem Tag mit Bestürzung an Sie. Am gestrigen Tag scheiterten die Verhandlungen der Bundesländer um die Einrichtung einer Transfergesellschaft für die von Arbeitslosigkeit bedrohten MitarbeiterInnen von Schlecker. Entscheidend dazu war dazu das Verhalten der F.D.P.-Vertreter. Während der Parteivorsitzende Dr. Phillip Rössler die notwendige Verantwortungsübernahme bereits auf die Bundesländer verlagerte, anstatt die erforderlichen Schritte einzuleiten, stellten sich die Wirtschaftsminister aus Ihrer Partei in den Ländern gegen die Hilfe der Betroffenen.
Zur Erinnerung und Klärung:
  • Es ging in erster Linie darum, den betroffenen MitarbeiterInnen durch die Einrichtung einer Transfergesellschaft konkrete Hilfsangebote und ein 6-monatiges Zeitfenster für Qualifizierungen und Vermittlungsunterstützung einzuräumen.
Diese Unterstützung wäre durch die Übernahme einer Bürgschaft möglich gewesen und ist einzig am Verhalten Ihrer Parteikollegen gescheitert.

  • Es ging des Weiteren darum, die Möglichkeiten für die noch verbleibenden Teile des Unternehmens zur Übernahme durch Investoren zu verbessern. Dazu hätten die klaren Entscheidungen durch den Übergang in einer Transfergesellschaft erheblich beigetragen.  
Das Verhalten Ihrer Parteikollegen hat diesen Prozess erheblich erschwert, vielleicht unmöglich gemacht.

Herr Alda, dieses Verhalten Ihrer Partei entspricht einer marktwirtschaftlichen Logik, die weit von sozialer Verantwortung für die Menschen und arbeitsmarktlicher Vernunft entfernt ist!

Wir sind empört über dieses Verhalten und wir empfinden Solidarität mit unseren Kolleginnen und Kollegen bei Schlecker!
Wir fordern Sie dringend auf sich öffentlich gegen diese Entscheidung auszusprechen. Eine liberale Klientelpartei, die die Interessen von Beschäftigten komplett aus ihrem Politikrepertoire streicht, ist für unser Land, für unsere Stadt  für ein sinnvolles und verantwortliches Zusammenwirken von Wirtschaft und Gesellschaft unnötig.

Mit Grüßen

Regina Sparfeld-Möbus                       Jochen Marquardt
Geschäftsführerin Ver.di                    DGB-Stadtverband Hagen
Südwestfalen

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