Es ist die vielleicht die größte Herausforderung im Laufe einer Beko BBL-Saison. Phoenix Hagen muss am Sonntag beim Deutschen Meister Brose Baskets antreten. Los geht es um 17 Uhr in der Bamberger Stechert Arena.
Die Brose Baskets sind derzeit auf dem besten Wege, dem Begriff
„Triple-double“ eine neue Bedeutung zu verleihen. Die Oberfranken streben
zum dritten Mal nacheinander den Gewinn von Meisterschaft und Pokal an.
Teil eins der Mission ist seit Sonntag erfüllt: Mit einem 82:73 in und
gegen Bonn holte sich die Mannschaft von Chris Fleming den Sieg beim Beko
BBL TOP FOUR. Das nächste Ziel: Der Gewinn der Hauptrunde, um als
top-gesetztes Team in die Play-offs der Beko BBL zu starten. Bei derzeit 25
Siegen aus 28 Spielen sieht es ganz danach aus.
In der heimischen Stechert Arena sind die Bamberger sogar noch
ungeschlagen. 13 Spiele, 13 Siege. Die Baskets haben den besten Angriff der
Liga (88 Punkte im Schnitt), die zweitbeste Verteidigung (68,6 Gegenpunkte)
nach Würzburg und die mit Abstand besten Wurfquoten aller Teams. Es spricht
wirklich nicht viel gegen die international gestählten Titel-Hamster aus
der Uni-Stadt.
Bei aller individuellen Qualität und Tiefe des Kaders ist es besonders das
perfekte Team-Spiel der Bamberger, durch das sie der Konkurrenz häufig um
mehr als nur eine Nasenlänge voraus sind. Acht Spieler haben in der Saison
2011/2012 bereits 20 Punkte oder mehr in einem Spiel erzielt. Selbst der
Ausfall von Aufbauspieler John Goldsberry (Mikrofraktur im Knie) konnte
kompensiert werden. Brian Roberts und Anton Gavel übernahmen diesen Job
souverän.
Mit Casey Jacobsen und Julius Jenkins stehen zwei extrem erfahrene Scorer
zur Verfügung. Routinier Predrag Suput und P.J. Tucker, von der Spielanlage
sehr unterschiedlich, teilen sich die Position des Power Forwards. Unter
dem Korb gibt es mit dem 2,15 m großen Nationalspieler Tibor Pleiß und dem
ungemein athletischen Marcus Slaughter ebenfalls zwei sehr verschiedene
Typen. Hinzu kommt mit Karsten Tadda ein deutscher Spieler, der sich seine
Rolle im Baskets-Team in den letzten Jahren hart erarbeitet hat. Bis zum
Saisonende ausfallen wird hingegen Maurice Stuckey (Mittelfußbruch).
Für Phoenix Hagen ist es der zweite Bergetappe binnen fünf Tagen. In Berlin
gab es am Mittwoch eine deutliche 86:114-Niederlage. Und für Bamberg stehen
die Vorzeichen denkbar schlecht. T.J. Carter (Verletzung an der Fußsohle)
und Tristan Blackwood (Grippe) sind nicht fit. „Sie werden am Sonntag
ausfallen“, kündigt Phoenix-Coach Ingo Freyer an und hofft auf baldige
Besserung: „Für den Endspurt in der Liga brauchen wir TJ und Tristan
unbedingt.“ Der Gegner aus Bamberg hat bei Freyer nach dem Video-Studium
einmal mehr großen Eindruck hinterlassen: „Das ist wirklich unglaublich. Da
greift ein Rädchen ins nächste. Spieler wie Casey Jacobsen machen
eigentlich keine Fehler. Auch die Tiefe des Kaders ist sensationell. Ein
MVP wie Julius Jenkins kommt von der Bank.“
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