Vier Spiele sind es noch, dann ist die Hauptrunde in der Beko Basketball Bundesliga beendet. Auf dem Weg zum angestrebten Klassenerhalt reist Phoenix Hagen am Mittwoch zu den FRAPORT SKYLINERS. Sprungball in der Frankfurter FRAPORT-Arena ist um 19.30 Uhr.
„Wunden lecken“ hieß die österliche Devise bei den Feuervögeln. Tief saß
der Stachel nach der 90:96-Heimniederlage gegen Ludwigsburg und dem damit
verbundenen Abrutschen auf Platz 17. „Unser Auftritt gegen Ludwigsburg war
großer Mist! Bei einem Sieg wären wir fast schon sicher in der Liga
verblieben“, ärgerte sich Center Bernd Kruel auch zwei Tage nach der
Pleite noch. Für den „Storch“ ist das Auswärtsspiel in Frankfurt eine
Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, an der er von 2003 bis 2006 aktiv war.
„Die Frankfurter haben sich im Laufe der Saison gesteigert und gefunden.
Eine der Mannschaften, die noch um die Play-offs spielen, und, wenn
möglich, sogar den 7. Platz erkämpfen wollen.“
Die Frankfurter setzen auf Teamgeist und auf Defensive. Mit Guard Jimmy
McKinney (12,7 Punkte) und Center Jermareo Davidson (12,7 Punkte) scoren
nur zwei Spieler im Schnitt zweistellig. Trainer Muli Katzurin, der aus
Berlin kam, setzt auch auf einen Ex-Hagener: Flügelspieler Jacob Burtschi
(8,1 Punkte, 4,4 Rebounds), im Vorjahr Publikumsliebling an der Volme, kam
während der Saison aus Spanien zurück nach Deutschland und brachte den
Erfolg mit. „Er gibt dem Team viel mehr, als die Statistiken aussagen“,
findet Hagens Trainer Ingo Freyer. Und das gilt für viele Spieler der
Hessen: Sie sind statistisch nicht unbedingt auffällig, aber ungemein
effektiv.
Michael Thompson und Devin Gibson übernehmen den Spielaufbau; Jimmy
McKinney und der athletische Quantez Robertson stehen ihnen auf den
Guard-Positionen zur Seite. Unter dem Korb werkelt mit Jermareo Davidson
ein 2,08m-Mann mit butterweichem Händchen. Hinzu kommen drei namhaften
deutsche Akteure: die Center Tim Ohlbrecht und Marius Nolte sowie Guard
Johannes Herber. „Alles in allem ist das eine sehr gute Mannschaft, die
sich einen Platz in den Play-offs durchaus verdient hätte“, so Freyer.
Defensiv stark und kontrolliert spielend, hatten die Hessen zuletzt einen
Lauf. Sie gewannen 13 der vergangenen 20 Spiele, die letzten drei davon
sogar nacheinander (am Samstag 75:67 in Oldenburg).
In Hagen musste über Ostern hingegen Aufbauarbeit geleistet werden. „Die
Spieler waren sehr einsichtig. Jeder wusste ganz genau, ob er gut oder
schlecht war“, so Freyer. Trotzdem hatte die 90:96-Pleite gegen Ludwigsburg
ihre Wirkung: „Wir wissen ganz genau, dass wir einen ‚Big Point‘ nicht
gemacht haben. Jetzt stehen wir unter Druck, brauchen jeden Sieg.“ So sieht
es auch Bernd Kruel: „Die kommenden Spiele werden extrem wichtig für uns.
Ludwigsburg und Gießen können sicher auch noch Spiele gewinnen. Für mich
persönlich wären ein paar Siege zum Saisonfinale auch Balsam für die Seele.
Wir sind alle Profis und wissen, worum es geht.“ Das abzurufen ist in
Frankfurt, gegen Bayreuth, in Göttingen und gegen Gießen nun die Aufgabe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen