Dienstag, 6. November 2012

AG Sucht warnt vor gesundheitlichen Risiken des Glücksspiels



Arbeitsgemeinschaft Sucht Hagen blickt mit großer Sorge auf die gesundheitlichen Risiken des Glücksspielbooms. Parallel zur steigenden Anzahl der Spielhallen und Spielgeräte in Hagen suchen immer mehr Menschen mit Glücksspielproblemen in den ortsansässigen Suchtberatungsstellen Hilfe.
Die Auswirkungen des Glücksspiels können ganze Familien zerstören. Psychosoziale Folgen sind immer häufiger finanzieller Ruin, sozialer Rückzug und Verzweiflung, Arbeitslosigkeit, Ausbildung von Straftaten, um die Glücksspielsucht zu finanzieren bis hin zu einer signifikanten Erhöhung der Suizidgefahr bei den Betroffenen. Die Nöte der betroffenen Familien spielen sich meist im Verborgenen ab. Die Scham, sich Hilfe zu holen, ist sehr groß, denn die Suchterkrankung wird als persönliches Versagen erlebt. Studien belegen eindeutig einen Zusammenhang zwischen der Zunahme der Spielgeräte und der Zunahme der von Glücksspielsucht betroffenen Menschen. Die Zahlen aus Hagen belegen diesen Trend: Parallel zur Verdopplung der Spielergeräte in den letzten fünf Jahren stieg auch die Gesamtsumme aller Spielerverluste in Hagen, von knapp acht Millionen Eurp im Jahr 2006 auf über 13 Millionen Euro im Jahr 2010. Aktuelle Zahlen liegen vermutlich noch deutlich höher.

Die Anzahl der Glücksspielerberatungen in der Fachstelle Sucht des Blauen Kreuzes stiegen von zehn in 2006 auf 48 im Jahr 2011. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben sich in diesem Jahr bereits 69 Hilfesuchende gemeldet. Auch beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes der Stadt Hagen ist die Zahl der Hilfesuchenden in den letzten Jahren stark angestiegen.
Die Arbeitsgemeinschaft Sucht fordert daher eine klare Begrenzung der Anzahl der Spielgeräte und Standorte in Hagen und setzt sich für dem Ausbau von Präventivmaßnahmen und Hilfeangeboten in diesem Bereich aktiv ein. Hilfesuchende können Sie an die Fachstelle Sucht des Blauen Kreuzes in der Hindenburgstraße 28, 58095 Hagen, Telefon 02331-9337450 wenden. Hier erfolgt eine Beratung und gegebenenfalls Vermittlung in eine Therapie. Darüber hinaus können sich Betroffene und Angehörige beim Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Hagen, Berliner Platz 22, 58089 Hagen, Telefon 02331-2073554 melden.

 



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