Mittwoch, 21. November 2012

Gedenken: 15 verletzte Straßenwärter in diesem Jahr


(straßen.nrw). 15 verletzte Straßenwärter bei elf fremd verschuldeten Unfällen ist die bisherige Statistik des Jahres 2012 beim Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen. Heute (21.11.) gedachte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek mit Mitarbeitern von Straßen.NRW der verunglückten Mitarbeiter bei der traditionellen Kranzniederlegung am Buß- und Bettag an der Autobahnkapelle in Tungerloh-Capellen an der A31. Seit 1993 kamen 18 Beschäftige des Straßenunterhaltungsdienstes in NRW ums Leben.
"Mobilität auf der Straße funktioniert nur, weil es Menschen gibt, die die
Strecken in Ordnung halten, den Schnee wegräumen und die Betriebstechnik warten.
Das ist Ihr Job und der ist sehr gefährlich", sagte Verkehrsminister Michael
Groschek. "Dafür gebührt Ihnen Respekt und Anerkennung. Die Sicherheit der
Straßenwärter bei ihrem gefährlichen Job hat oberste Priorität, darin dürfen wir
nicht nachlassen."

"Die traurige Statistik unterstreicht das 13-fach höhere Risiko der
Straßenwärter, im Job ums Leben zu kommen", betonte
Straßen.NRW-Hauptgeschäftsführer Winfried Pudenz. Die rund 2.000 Straßenwärter
von Straßen.NRW arbeiteten in ständiger Gefahr bei ihrer täglichen Aufgabe, für
verkehrssichere Straßen zu sorgen. "Ich möchte alle Verkehrsteilnehmer bitten,
besonders in Baustellen vorsichtig zu fahren, sich an die Geschwindigkeiten zu
halten und nicht durch Navigationsgeräte, Handys oder das Radio von der
Konzentration abhalten zu lassen", so Pudenz. 

Schulungen sensibilisieren
In Schulungen werden die Straßenwärter für die gefährlichen Situationen
sensibilisiert. Seit diesem Jahr gibt es einen deutschlandweit einmaligen so
genannten Risiko-Parcours, der für Straßenwärter typische Situationen
nachstellt. Der Parcours wird in den kommenden Monaten in allen mehr als 80
Meistereien bei Straßen.NRW eingesetzt werden. Das Land Bayern hat bereits
Interesse signalisiert, den Parcours zu übernehmen. Neu ist auch eine
Vereinbarung mit den Landschaftsverbänden mit dem Ziel, den Straßenwärtern nach
schweren Unfällen sehr kurzfristig eine psychotherapeutische Hilfe anbieten zu
können.

Gefährlicher Job
Die 2.000 Straßenwärterinnen und Straßenwärter bei Straßen.NRW gewährleisten den
sicheren Betrieb auf mehr als 20.000 Kilometern überörtlichen Straßen. Sie holen
Hindernisse von der Fahrbahn, richten Baustellen ein, reparieren Schutzplanken,
warten und reinigen Verkehrsanlagen und räumen im Winter die Fahrbahnen.
Insgesamt registrierte die Abteilung Arbeitssicherheit bei Straßen.NRW seit 1993
rund 480 fremd verschuldete Unfälle mit Personenschäden. Mehr als 400 weitere
Unfälle verliefen mit Sachschäden. Die schwersten Unfälle werden auf Autobahnen
durch unaufmerksame Fahrer verursacht.
Hinzu kommen Arbeitsunfälle, die nicht durch fremdes Einwirken verschuldet
wurden. Die meisten dieser Unfälle passieren im Bereich der Grünpflege am Rand
der Straßen. Dabei arbeiten die Beschäftigten häufig in unwegsamen Bereichen mit
gefährlichen Geräten wie Kettensägen. Die Mitarbeiter stürzten bei der Arbeit
oder knickten um, schleudernde Äste führten trotz Sicherheitsausrüstung zu
Verletzungen.

Neue Kleidung
Um die Unfallzahlen zu reduzieren, steht Arbeitsschutz bei Straßen.NRW ganz oben
auf der Agenda. Tagesbaustellen werden seit einigen Jahren durch Warnschwellen
und durch den Einsatz von CB-Funk-Warnern abgesichert. Eine wichtige Aufgabe der
Arbeitssicherheit bei Straßen.NRW ist auch die Weiterentwicklung der
persönlichen Schutzausrüstung. Anfang kommenden Jahres werden die betreffenden
Mitarbeiter bei Straßen.NRW mit der neuesten Generation von Warnkleidung
ausgestattet.

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