Freitag, 30. November 2012

Greenpeace warnt vor krebserzeugenden Schneesprays - Gefährliche Dekoration aus der Dose


Hamburg - Vier von sechs Schneesprays zur Weihnachtsdekoration in Innenräumen enthalten krebserzeugende 
Substanzen in hohen Konzentrationen. Greenpeace hat nach Hinweisen sechs verschiedene Schneespray-Produkte von einem Labor untersuchen lassen.
Vier Produkte enthalten N-Nitroso-morpholin. Diese zur Gruppe
der Nitrosamine gehörende krebserzeugende Chemikalie ist in der EU 
wegen ihrer Gefährlichkeit verboten.  Vor allem für Kinder stellt der
Schnee aus der Dose eine akute Gefahr dar. "Krebserzeugende 
Substanzen haben in Haushaltsprodukten nichts verloren", fordert 
Jürgen Knirsch, Greenpeace-Experte für nachhaltigen Konsum. 
"Besonders bedenklich ist es, wenn gerade Kinder ihnen ausgesetzt 
werden."

  Weißes Weihnachtsgift

  Die belasteten Proben enthielten N-Nitroso-morpholin im Bereich 
mehrerer hundert Milligramm pro Kilogramm. Das am stärksten belastete
Produkt war ein Schneespray der Marke Meyco Hobby. Eine ähnlich hohe 
Konzentration wies das Labor in dem Spray von Goodmark nach. Etwas 
weniger belastet - jedoch nicht unbedenklich - sind die Produkte von 
Gerd Rodermund, Riffelmacher und Weinberger. Lediglich in den 
Schneesprays der Firmen Brauns-Heitmann und Solchim konnte das Labor 
diese krebserzeugende Chemikalie nicht nachweisen. Für alle Produkte 
gilt: Der aufgesprühte Schnee ist stärker belastet als das Produkt in
seinem flüssigen Zustand innerhalb der Dose. Wie das 
N-Nitroso-morpholin in die Dose gelangt - ob bei der Herstellung, 
erst in der Dose oder beim Sprühen - ist nicht bekannt.  Das Labor 
testete im Auftrag von Greenpeace auch drei Eiskristallsprays und 
fand in keinem der Produkte krebserregende Substanzen.

  Die unabhängige Umweltschutzorganisation fordert die Hersteller 
und Vertreiber der vier belasteten Produkte auf, ihre 
gesundheitsschädigenden Produkte sofort vom Markt zu nehmen. Zudem 
sollen sie klären, wie das Nitrosamin entsteht. Alle Produzenten und 
Händler müssen sicherstellen, dass die Sprays keine 
gesundheitsgefährdenden Substanzen freisetzen.

  Produzenten, Händler und Behörden müssen unverzüglich handeln

  Greenpeace empfiehlt, die als giftig gestesteten Produkte 
grundsätzlich nicht zu gebrauchen. Generell sollten Schneesprays 
nicht in Innenräumen verwendet werden und außen nur dort, wo Kinder 
nicht mit dem aufgesprühten Schnee in Berührung kommen. Das 
zuständige Bundesamt für Risikobewertung (BfR) muss diese Schnee- und
Eiskristallsprays wie auch weitere im Haushalt eingesetzte Sprays 
umfassend prüfen und bewerten. "Es kann nicht sein, dass die 
Produzenten ihrer Verantwortung nicht nachkommen und die Behörden nur
unzureichend überprüfen", sagt Jürgen Knirsch. "Krebserzeugende 
Substanzen dürfen niemals in Kinderhände gelangen."

Stichwortsuche

Archiv