Donnerstag, 3. Januar 2013

Der Arbeitsmarkt im Dezember: Robuste Arbeitsmarktentwicklung auch am Jahresende


Nürnberg - "Der Arbeitsmarkt reagierte auch zum Jahresende 
robust auf die wirtschaftliche Eintrübung. Spuren sind aber sichtbar.
So sind die Arbeitslosigkeit und die Unterbeschäftigung im Dezember 
saisonbereinigt leicht gestiegen.", sagte der Vorstandsvorsitzende 
der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg 
anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.

  Arbeitslosenzahl im Dezember: +88.000 auf 2.840.000

  Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +60.000

  Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,2 Prozentpunkte auf 6,7 
Prozent

  Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit Mit dem 
Einsetzen der Winterpause ist die Arbeitslosigkeit von November auf 
Dezember um 88.000 auf 2.840.000 gestiegen. Ein Anstieg der 
Arbeitslosigkeit im Dezember ist üblich, er fiel in diesem Jahr aber 
etwas stärker aus als in den vergangenen Jahren. Saisonbereinigt ist 
die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat daher um 3.000 
gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren 60.000 Menschen mehr 
arbeitslos gemeldet. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen 
erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik 
teilnehmen, belief sich im Dezember 2012 auf 3.813.000 Personen. Das 
waren 78.000 weniger als vor einem Jahr. Dass die Unterbeschäftigung 
im Vorjahresvergleich, im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit, weiter 
gesunken ist, hängt auch damit zusammen, dass weniger Menschen an 
arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen. Insbesondere die 
Förderung der Selbständigkeit ist zurückgegangen. Die nach dem 
ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte 
Erwerbslosigkeit betrug im November 2,26 Millionen und die 
Erwerbslosenquote lag bei 5,3 Prozent.

    Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung Im Bereich der
Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Dezember 924.000 Menschen
arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Dezember 2011 ergibt sich ein 
Anstieg von 111.000. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in der 
Arbeitslosenversicherung seit sieben Monaten über dem 
Vorjahresniveau. Insgesamt 875.000 Personen erhielten im Dezember 
Arbeitslosengeld; 99.000 mehr als vor einem Jahr.

  Entwicklung in der Grundsicherung

  Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der 
Grundsicherung (SGB II) lag im Dezember bei 4.362.000. Gegenüber 
Dezember 2011 war dies ein Rückgang von 65.000 Personen. 8,1 Prozent 
der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter sind 
hilfebedürftig. In der Grundsicherung waren 1.915.000 Menschen 
arbeitslos gemeldet, 51.000 weniger als im Vorjahr. Dass ein Großteil
der Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht arbeitslos gemeldet ist, liegt
daran, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen,
Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.

  Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 
haben im Vorjahresvergleich weiter zugenommen, allerdings wird der 
Vorjahresabstand deutlich kleiner. Nach Angaben des Statistischen 
Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im November gegenüber dem
Vorjahr um 245.000 auf 41,94 Millionen gestiegen. Die 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm nach der 
Hochrechnung der BA im Oktober um 406.000 auf 29,44 Millionen 
Personen zu. Die sozialversicherungs¬pflichtige Beschäftigung wächst 
mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt in allen Bundesländern und in den 
meisten Branchen - vor allem bei den Wirtschaftlichen 
Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit), im Verarbeitenden Gewerbe und im 
Gesundheits- und Sozialwesen.

  Arbeitskräftenachfrage

  Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften ist rückläufig, liegt 
aber nach wie vor auf hohem Niveau. Im Dezember waren 421.000 
Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, das sind 
47.000 weniger als vor einem Jahr. Besonders gesucht sind zurzeit 
Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro, Metall, 
Maschinen- und Fahrzeugbau, Verkehr und Logistik sowie Verkauf und 
Gesundheit. Der Stellenindex der BA, der BA-X, ging um einen Punkt 
auf 157 Punkte zurück. Gegenüber dem Vorjahr liegt er um 23 Punkte im
Minus.

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