(Dietmar Laatsch) Um diese Forderung geht es allen, die sich solidarisch an die Seite der 120 fest angestellten Mitarbeiter der Westfälischen Rundschau stellen. Mindestens noch einmal 120 freie Mitarbeiter und deren Angehörige sind ebenfalls betroffen. Bündnis90/Die Grünen hatte heute zu einer spontanen Demonstration beim DGB in Hagen eingeladen. Um 12:00 Uhr konnte Jürgen Klippert dann rund 50 Menschen begrüßen, die diesem Aufruf gefolgt sind.
In der Betrachtungsweise sind sich alle einig. Jochen Marquardt brachte es auf den Punkt. Er sprach von Respektlosigkeit den Mitarbeitern gegenüber, wie der WAZ-Konzern die Kündigung, die in gut 14 Tagen wirksam werden soll, ausgesprochen hat. Dazu stirbt nicht nur einfach ein Blatt, sondern damit auch ein stückweit Demokratie und Meinungsvielfalt. Das gerade der ansonsten gut aufgestellte WAZ-Konzern zu einer solchen Maßnahme greift, anstatt die WR zu sanieren, stößt auf noch größeres Unverständnis. Hagen hat so ab dem 1. Februar nur noch eine wirkliche Stimme und das ist einfach für eine Stadt in dieser Größenordnung zu wenig.
Solidarisch zeigte sich auch die gesamte Presseabteilung der Stadt Hagen, die ja aus eigener Anschauung solche Veränderungsprozesse kennen. Ebenfalls ein paar ganz klare Ansagen machten Jochen Riechel, Bündnis90/Die Grünen, Ingo Hentschel für Die Linke und Nicole Völkel unterstrichen in ihren kurzen Statements diese Forderung und brachten ihren Unmut über die Maßnahme der WAZ zum Ausdruck. Der Superintendent der evangelischen Kirche, Bernd Becker hat zwischenzeitlich ebenfalls schon ein entsprechendes Schreiben an die WAZ-Zentrale geschickt. Auch er teilt die Sorge um die Mitarbeiter und die Zukunft der Presselandschaft.
Am kommenden Samstag, 19.1.2013 um 11.00 Uhr wird es eine große Kundgebung vor dem WR-Haus in Dortmund geben. Hier wird schon eine starke Teilnehmerzahl erwartet, die sich für die Kollegen, aber auch für die Vielfalt der Presse einsetzt. Auch im Internet gibt es die Möglichkeit sich solidarisch zu zeigen. Auf facebook gibt es die Seite Die Westfälische Rundschau muss bleiben und eine weitere Seite www.rundschau-retten.de Hier haben schon über 300 Leute ihre Anteilnahme bekundet.
Was man mit einer Rundschau soll. die inhaltlich keine mehr ist, diese Frage stellt sich dann mancher Bezieher dieses Blattes. Ob die Rechnung des WAZ-Konzern dann letzten Endes aufgeht auch diese Frage ist nicht beantwortet. Das die Mitarbeiter die Versäumnisse des Managements auf so brutale Weise auslöffeln sollen schlägt jedoch Wellen. "Noch", so Jochen Marquardt, "ist das letzte Wort dazu nicht gesprochen".
Mehr dazu später in einigen Videos und Podcasts hier bei tv58.de!