Dienstag, 12. Februar 2013

Brückenbrand A 57 - Ein Jahr danach

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Polizei im Rhein-Kreis Neuss

Vor genau einem Jahr kam es zu einem Unfall auf der Autobahn A 57 mit einem Toten und mehreren Schwerverletzten. Unbekannte Täter hatten in der Nacht von Montag auf Dienstag  (13./14.02.2012) Rohre in Brand gesteckt, die unter einer Brücke der A 57 in Dormagen am Ernteweg lagerten. Dichter Rauch stieg auf. Kurz nach Mitternacht fuhren Autos und Lkw auf der Autobahn durch die starke Rauchentwicklung in eine schwarze Wand. Mehrere Fahrzeuge prallten zusammen. Ein 29-Jähriger aus Jüchen hatte keine Chance. Er starb noch in seinem Auto.
Sieben Wochen war die Autobahn zwischen der Anschlussstelle Dormagen und dem Autobahnkreuz Neuss-Süd gesperrt, weil die Brücke einsturzgefährdet war. Am 4.4.2012 wurde sie mit einer Behelfsbrücke wieder freigegeben. Neben der Unfallaufnahme mit 13 Verletzten und zahlreichen zerstörten Fahrzeugen richtete die Polizei die Ermittlungskommission A 57 ein. Mit Hochdruck arbeiteten die Ermittler an der Aufnahme des Tatortes, an der Spurensicherung und -bewertung, der Befragung von Zeugen und Unfallbeteiligten. Experten stellten das Brandverhalten der Rohre nach. Polizei und Staatsanwaltschaft setzten einen Brandgutachter ein. Experten des LKA zeichneten den Tatort mittels 3-D-Technik auf. Die Ermittler nahmen jedes Detail unter die Lupe, wollten von der Bevölkerung wissen, wer den Ernteweg als Verbindung zwischen Nievenheim und der B 9/ Zons nutzt und sich dort häufig aufhält. Ein gestohlener VW-Transporter geriet in den Focus der Kriminalbeamten, weil er kurz vor dem Brandausbruch dort verlassen aufgefunden wurde. Polizeibeamte verteilten mehr als 500 Fahndungsplakate in der näheren Umgebung und befragten Passanten und Anwohner in Nievenheim zum Sachverhalt und zu verdächtigen Beobachtungen.

Bei der Polizei gingen in den letzten zwölf Monaten Hinweise im dreistelligen Bereich ein. Über 100 Personen gerieten ins Visier der Fahnder. Alibiüberprüfungen waren die Folge. Auch wenn der oder die Täter bisher nicht gefasst sind, geben die Ermittler nicht auf. Sie haben einen langen Atem und machen weiter, gehen allen Verdachtsmomenten akribisch nach. Hierzu gehören auch anonyme Hinweise, die an die Polizisten auf verschiedene Wege herangetragen wurden und weiterhin werden. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass es Menschen gibt, die mehr über die Tat wissen, als sie bisher gesagt haben.Genauso sicher sind sich die Fahnder, dass auch der oder die Täterdie immer noch andauernde Berichterstattung in den Medien verfolgt/verfolgen.

Auch wenn die Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht alle Ermittlungsschritte und -ergebnisse in der Öffentlichkeit präsentieren können, hilft die Berichterstattung der polizeilichen Arbeit. Die Öffentlichkeit und auch der oder die Täter sollen wissen, dass die Ermittlungen andauern. Die Ermittler gehen weiter - wie auch zuvor - allen Hinweisen nach. Auch scheinbar banale Beobachtungen, Verdachtsmomente und Verhaltensweisen in Bezug auf einzelne Personen oder Gruppen sind für die Ermittler von Bedeutung. Wenden Sie sich an die Polizei, wenn Sie etwas wissen oder gehört haben, das mit der Brandstiftung und dem Tod des jungen Mannes zu tun haben könnte. Jeder Hinweis kann zur Aufklärung der Tat führen. Unter der Telefonnummer 02131/ 300 0 erreichen Sie die Polizei rund um die Uhr.

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