Gipfeltreffen von Verkehrsexperten in NRW zur künftigen Finanzierung der Infrastruktur +++ Sieger des IHK-Verkehrswettbewerbs werden gekürt
Essen - Beim Thema Staustrecken auch die Meinung von
Berufskraftfahrern und Pendlern einzuholen - so lautete das Prinzip
des Ideenwettbewerbs "Stop oder Go?". Die Industrie- und
Handelskammern in Nordrhein-Westfalen hatten dazu aufgerufen,
Verbesserungsvorschläge einzureichen, wie Staus mit geringem Aufwand
beseitigt oder sogar vermieden werden können. Die Sieger werden im
Rahmen des IHK-Verkehrskongresses "Mehr Verkehr - weniger Geld" mit
Experten aus ganz NRW am 12. März, 15 Uhr, auf der Zeche Zollverein,
Essen, prämiert.
Im Rahmen des landesweiten Kongresses werden NRW-Verkehrsminister
Harry K. Voigtsberger und Professor Dr. Justin Geistefeldt, Lehrstuhl
für Verkehrswesen an der Ruhr-Universität Bochum und zugleich
Vorsitzender der Wettbewerbs-Jury, die besten Ideen vorstellen und
die Sieger küren. Über 500 Vorschläge, wie der Verkehrsfluss mit
kleinen Maßnahmen verbessert werden kann, sind bei den IHKs in NRW
eingegangen. Das Hauptaugenmerk des Kongresses gilt jedoch der Frage,
wie die notwendige Finanzierung der Infrastruktur auch in Zukunft
noch sichergestellt werden kann.
Seit Jahren wird zu wenig in den Ausbau investiert. Neben dem
täglichen Stau auf den Straßen gibt es einen regelrechten
Investitionsstau zu beklagen. NRW-Verkehrsminister Harry K.
Voigtsberger und Rainer Bomba, Staatssekretär im
Bundesverkehrsministerium, werden zusammen mit Experten aus
Wirtschaft und Wissenschaft der Frage nachgehen, wie die
Infrastruktur künftig noch zu finanzieren ist.
Angesichts zunehmender Verkehre und sinkender Mittel für die
Infrastruktur drohen zahlreiche Engpässe. Besonders kritisch ist die
Situation an zahlreichen Brücken und Tunneln, die oftmals in den 60er
Jahren errichtet wurden und inzwischen ihren Zenit längst
überschritten haben. Die Folge: Sogar stärker frequentierte Strecken
können zeitweise nicht befahren werden oder werden für Lkws gesperrt.
Inzwischen lebt Nordrhein-Westfalen von der Substanz. Nach dem
Auslaufen der Konjunkturpakete in 2011 erhält NRW in den nächsten
Jahren immer weniger Mittel für das Straßennetz.
Im Schienenbereich hat das Land in den letzten fünf Jahren weniger
als zwei Prozent der vom Bund investierten Mittel erhalten. Vor
diesem Hintergrund werden neue Konzepte benötigt, damit der Standort
nicht an Attraktivität verliert. Hierzu wird Andreas Scharf, Mitglied
der Geschäftsleitung der
Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft, Berlin, anhand von
konkreten Beispielen verdeutlichen, wie die Instandhaltung sowie
bedarfsgerechte Ausbauten und Finanzierungskonzepte aussehen können.
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