Mit ratiopharm ulm kommt am Samstag das neben dem FC Bayern München aktuell vielleicht spannendste „Basketball-Projekt“ in die ENERVIE Arena.
In der württembergischen Donau-Stadt ist nicht nur das lange geplante
Hallenprojekt Realität geworden. Auch sportlich haben die Ulmer 2011/2012
eine Neuanfang gewagt – und das mit großem Erfolg! Sprungball ist um 19
Uhr.
„Ulm ist sicher das Überraschungsteam der Liga“, findet auch Hagens Trainer
Ingo Freyer. Sein Konterpart Thorsten Leibenath, der im letzten Sommer nach
einer Ära von acht Jahren Mike Taylor als Headcoach ablöste, stellte nicht
nur ein hochinteressantes Team zusammen, sondern zog im Laufe der Saison
mit seiner Mannschaft zudem in die neue und 6.000 Zuschauer fassende
„ratiopharm arena“ um.
Dass die neue Halle immer gut gefüllt ist, liegt auch am sportlichen
Erfolg. Die Ulmer sind Tabellenzweiter – und das kommt mittlerweile so gar
nicht mehr überraschend. Mit dem Center-Hünen John Bryant konnten sie den
herausragenden „Langen“ der Beko BBL binden. Zusammen mit dem starken
Neuzugang Dane Watts bildet er das vielleicht beste „Twin Tower“-Gespann
der Liga, das gemeinsam auf 25 Punkte und 16 Rebounds pro Spiel kommt.
Dabei steht kein Ulmer länger als 28 Minuten auf dem Parkett. Nicht einmal
Shooting Guard Isaiah Swann, der vor der Saison aus Israel kam, mit 15,2
Punkten der Top-Scorer ist und sich gerade in bestechender Form befindet
(79 Punkte in den letzten drei Partien).
Die Aufbauposition teilen sich der Ex-Hagener Per Günther (8,5 Punkte) und
Tommy Mason-Griffin. Als Small Forward startet Routinier Steven Esterkamp
(9,6 Punkte), der von der Bank Unterstützung von Sebastian Betz erhält.
Roderick „Rocky“ Trice, dessen Einsatz aufgrund einer Wadenverletzung
allerdings ungewiss ist, steht als Back-up für Isaiah Swann bereit. Und
US-Boy Keaton Nankivil entlastet unter den Körben. Die ausgeglichen
besetzte Ulmer Mannschaft hat 20 ihrer 25 Spiele gewonnen, ist eine Macht
beim Rebound und hat mehr als einmal Comeback-Qualitäten beweisen. So auch
am letzten Samstag, als Ulm gegen Braunschweig einen
27:38-Halbzeitrückstand noch in einen 81:72-Sieg umwandeln konnte.
„Ulm hat einfach einen Lauf. Sie haben sehr viel Selbstvertrauen aus den
Erfolgen gezogen und spielen auf einem konstanten Level“, sagt Ingo Freyer.
„Es ist dem Club gelungen, wichtige Spieler zu halten und sich gezielt zu
verstärken. Mit John Bryant haben die Ulmer den überragenden Center der
Liga in ihren Reihen. Es gibt kaum einen körperlich so starken Spieler, der
so vielseitig ist.“ Doch ratiopharm ulm ist für Freyer viel mehr als eine
John-Bryant-Show: „Per Günther kommt als Nationalspieler zurück. Dane Watts
hat sich weiter verbessert, ist kräftiger geworden. Steve Esterkamp spielt
eine gute Saison, ebenso Isaiah Swann.“
Die Feuervögel bangen derweil um den Einsatz von Aufbauspieler Tristan
Blackwood, der schon in Bonn wegen einer Entzündung der Patellasehne passen
musste. „Es ist nicht klar, ob er spielen kann. Es ist aber auch nicht so
ernst, dass er langfristig fehlen wird. Für Samstag müssen wir schauen“, so
Freyer. Der Rest der Mannschaft plagt sich mit den üblichen Wehwehchen
herum: „Wie das halt nach einer englischen Wochen so ist. Es zwickt hier
und da, aber das ist normal zum jetzigen Zeitpunkt der Saison.“
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