Keine Zeit mehr für Niederlagen: Gegen Bayreuth hilft nur ein Sieg

Es war eine gute Gelegenheit, die Phoenix Hagen da am vergangenen Samstag
ausgelassen hat. Gegen Ludwigsburg unterlagen die Feuervögel mit 90:96 und
rutschten so auf Platz 17 ab. Diesmal gibt es keine großen Alternativen
mehr: Gegen den BBC Bayreuth muss am Samstag um 19 Uhr in der ENERVIE Arena
ein Sieg her!

Die Oberfranken haben sich seit der Verpflichtung von Trainer Marco van den
Berg aus dem Tabellenkeller gespielt. Zuletzt hatten sie allerdings mit
Personalproblemen zu kämpfen. Am Samstag stehen Corey Stokes
(Wadenverletzung), Stefan Schmidt (Schulterverletzung) und Brandon Hunter
(Sperre) nicht zur Verfügung. Seit dem dritten Spieltag fehlt zudem Point
Guard Kevin Hamilton wegen eines Ermüdungsbruchs des Schienbeins.
Allerdings hoffen die Bayreuther darauf, dass Hamilton in dieser Saison
noch einmal auflaufen kann.

Hamiltons Ersatzmann schlug derweil blendend ein. Danny Gibson avancierte
mit durchschnittlich 13,2 Punkten zum Top-Scorer des BBC. Er organisiert
das Spiel gemeinsam mit Simon Schmitz. Als Shooting Guards stehen mit dem
Kanadier Osvaldo Jeanty und mit dem Esten Rain Veidemann ebenfalls zwei
Alternativen zur Verfügung. Auf die starken Forwards Tyler Smith (6,2
Punkte, 6,2 Rebounds) und Beckham Wyrick (5,7 Punkte) kommt derweil
zusätzliche Arbeit in Korbnähe zu. Durch den Ausfall von Centerspieler
Brandon Hunter stehen für die großen Positionen nur noch der ungemein
athletische Ekene Ibekwe (11,2 Punkte, 5,6 Rebounds) und Maksym Shtein zur
Verfügung.

Brandon Hunter wurde wegen einer „Tätlichkeit gegenüber einem Spieler“ von
der Beko BBL mit einer Sperre von drei Pflichtspielen und einer Geldstrafe
von 2.000 Euro belegt. Hunter ist erst am 21. April 2012 in der Partie
gegen den FC Bayern München wieder spielberechtigt. Der 2,01 Meter große
Center war am 1. April im Spiel gegen die Artland Dragons nach einer Aktion
gegen den Quakenbrücker Guido Grünheid disqualifiziert worden, die von der
Spielleitung als Tätlichkeit bewertet wurde.

Wie stark die Oberfranken trotz der personellen Schwächungen sind, haben
sie am letzten Mittwoch bewiesen: Gegen Oldenburg siegten sie in eigener
Halle mit 88:81. Rain Veidemann machte sein bestes Spiel im Bayreuther
Trikot, erzielte 17 Punkte. Top-Scorer war Danny Gibson mit 20 Zählern. Die
Bayreuther haben sich mit diesem Sieg endgültig den Ligaverbleib gesichert.
„Ich bin froh, dass wir den Klassenerhalt selbst erspielt haben“, zeigte
sich Trainer van den Berg erleichtert.

Und so reisen die geretteten Bayreuther mit viel Selbstvertrauen nach
Hagen. Ingo Freyer stellt sich auf einen ungewöhnlichen Gegner ein: „Durch
die Ausfälle spielen sie mit einer sehr kleinen Formation und meist ohne
echten Center. Bayreuth ist aus der Euphorie rund um den Klassenerhalt sehr
selbstbewusst.“ Besonders achten müssen die Feuervögel auf Danny Gibson:
„Er ist der Motor der Mannschaft, macht eigentlich alles. Ihn müssen wir
stoppen.“

Gelingen soll das über Aggressivität und Verteidigung. „Wir müssen uns
insgesamt als echtes Team zeigen, nur so können wir Erfolg haben. Zuletzt
haben wir uns gegenseitig zu wenig geholfen“, so Freyer. Gegenüber dem
Spiel in Frankfurt kann er wieder auf Zygimantas Jonusas zurückgreifen, der
Rückenprobleme hatte: „Er trainiert wieder mit und wird spielen.“