Donnerstag, 14. Juni 2012

Jugendrat Mitte - Jugend mischt sich ein (Interview-Beitrag)

(Dietmar Laatsch) Alles andere als langweilig ging es in der Sitzung des Jugendrat Mitte am Mittwoch zu. Lebendige Diskussionen, geordneter Austausch von Standpunkten, Anträge und Beschlüsse, Probleme erkennen alles das machen schon Jugendliche im Alter von 12 - 18 Jahren, die sich in ihrer Freizeit im Jugendrat für ihre Belange einsetzen, dabei aber nicht stehen bleiben.
Natürlich sind auch Erwachsene mit an Bord, so der Bezirksbürgermeister Jürgen Glaeser und Dirk Hannusch, Jugend und Soziales. 


Heute gab es u.a. Geld zu verteilen. 1000,-- Euro immerhin. Der Jugendrat führte darüber eine ausführliche Diskussion. Im Vorfeld wurden diesmal Vereine und Träger befragt, wo Bedarf besteht. Zum Beispiel wünscht sich der Verein "Wildwasser", der sich für Mädchen engagiert, die Missbrauch erlitten haben, ein paar Euros um Spielgeräte und einen kleinen Pool anschaffen zu können. Der CVJM braucht ein paar Fuß- und Basketbälle, das "Paulazzo" eine X-Box für Gruppenaktivitäten. 

Zur Diskussion stand aber auch das Geld ausschließlich zur Einweihung der Skateranlage im Hammeckepark zu verwenden. Das soll dann eine große Fete unter der Beteiligung von Schülerbands werden. Bezirksbürgermeister Jürgen Glaeser gab zu Protokoll, dass die BV Nord und BV Mitte sich für die Kosten stark machen wollen. Es müsse aber alles im Rahmen bleiben. Das "KULTOPIA" bot Unterstützung an, denn Erfahrung im Eventbereich sei reichlich vorhanden. 

Mehrheitlich angenommen wurde schließlich der Antrag die Vereine mit Geldern für Anschaffungen zu unterstützen und die verbleibenden 350,-- Euro für die Hammecke-Fete beizusteuern. 

Um ganz alltägliche Probleme ging es auch. So um das Mobbing auf dem Nachhauseweg. Was hier möglich ist, wurde erörtert, unter Umständen unter Einbeziehung der Polizei. Um Schmierereien an einer Schule ging es ebenfalls. Auch hier wurde um einen gangbaren Weg gerungen, denn den Jugendlichen ging es auch um Lösungen, die nachhaltig sind. 

Große Ereignisse werfen ebenfalls ihre Schatten voraus. Vom 30. Juni bis 1. Juli wird es ein Treffen der Jugendräte aus verschiedenen Städten in Hagen geben.

Der Weltkindertag am 20. September soll auch diesmal im Ferdinand-David-Park gefeiert werden. Auch hier werden sich die Mitglieder des Jugendrates aktiv einbringen, um den Kindern einen schönen Tag zu bereiten. 

Ganz im Zeichen der Wahlen zum neuen Jugendrat stehen jetzt schon entsprechende Vorbereitungen. So ist am 29. September ein Treffen geplant, in dem die Arbeit dieses Gremiums vorgestellt werden soll. Auch die "Volme-Galerie" hat für die engagierten Jugendlichen eine offene Tür und wird ihnen die Möglichkeit für eine größere Präsentation bieten. 

Aufregung gab es dann noch einmal unter dem Punkt Verschiedenes. Die Hagener Straßenbahn hat ihre Fahrpläne geändert und die Abfahrzeiten an der Realschule Emst sogar auf 13.12 Uhr vorverlegt. "13.19 Uhr", so Sibel Haxhnikaj, "war schon sehr eng, da mussten die Schüler schon rennen". Mit der neuen Zeit gibt es Wartezeiten bis zu einer halben Stunde, die nicht vertretbar sind. Die Schüler bekommen ihre Anschlüsse so nicht.  Die Straßenbahn hatte gar zu einem Forum eingeladen, war aber bislang wohl nicht bereit an der Situation etwas zu ändern. Die Hoffnung ist da, dass sich noch einmal etwas daran ändern lässt. Aber auch dafür setzt sich der Jugendrat ein. 


Wie bei den Großen ist auch der Wahlkampf eine Zeit, in der manches auf der Strecke bleibt. So muss das Projekt "Saubere Stadt" verschoben werden, bis im Frühjahr der neu gewählte Jugendrat über das Thema neu berät. Eine interessante Sitzung ging zu Ende. Es gibt sie, die interessierte und engagierte Jugend, die sich für ihre Stadt einsetzt. Das weiß auch der Bezirksbürgermeister zu schätzen. 

Alle Interviews: Dietmar Laatsch

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