Montag, 27. August 2012

DO: Erklärung des Polizeipräsidenten


Klares Signal gegen Rechts "Wir gehen konsequent gegen Extremisten vor", so Dortmunds Polizeipräsident 
Norbert Wesseler.
  "Ich habe heute den Aufzug des verbotenen rechtsextremistischen 
"Nationalen Widerstands Dortmund" am Antikriegstag 1. September in 
Hörde und die vom gleichen Verein angemeldete Standkundgebung am 31. 
August in Lütgendortmund verboten." Denn die Polizei in Dortmund geht
weiter entschlossen und konsequent gegen Rechtsextremismus vor. Für 
rechtsextremistische und verfassungsfeindliche Aktivitäten und 
gewaltbereite Straftäter sei hier kein Platz, so der Polizeipräsident
heute auf einer Pressekonferenz in Dortmund.

  Die Sonderkommission "Kein Raum für Rechtsextreme" hat seit Beginn
des Jahres gute Arbeit geleistet und bessere Einblicke in die 
Strukturen der Verfassungsfeinde ermöglicht. Daher konnte die 
Dortmunder Polizei mit ihren Erkenntnissen das von Innenminister Ralf
Jäger am vergangenen Donnerstag ausgesprochene Vereinsverbot gegen 
diese Rechtsextremisten erfolgreich unterstützen. Den Verein gibt es 
daher rechtlich nicht mehr, aber seine ehemaligen Mitglieder 
verfolgen nach wie vor ihre menschenverachtende, 
verfassungsfeindliche Gesinnung durch Aufmärsche verbreiten wollen.

  Deswegen hat die Polizei bereits am Donnerstag eine Kundgebung am 
Wilhelmplatz aufgelöst, die von den Führungspersonen angemeldet und 
durchgeführt wurde. Weitere Versammlungen, angemeldet von 
Führungspersonen dieser verbotenen Vereinigung am Freitag und am 
Samstag wurden ebenfalls verboten. Ebenso verboten wurde eine 
angemeldete Versammlung für den Samstagabend, wo sich etwa 75 
Personen der rechten Szene in Wuppertal mit der Bahn in Richtung 
Dortmund bewegten und hier demonstrieren wollten.

  Nach dem Vereinsgesetz hat die Vereinigung kein Recht mehr, 
Versammlungen zu veranstalten und daran teilzunehmen. Damit will der 
Gesetzgeber verhindern, dass eine verbotene Vereinigung nach wie vor 
für sich und ihr verbotenen Ziele in der Öffentlichkeit werben kann. 
Da eine Vereinigung aus sich heraus nicht handeln kann, kommt es auf 
die für die Vereinigung agierenden Personen an. Das sind die in 
Dortmund seit langem bekannten aktiven Führungspersonen, die auch 
diese Versammlungen seit Jahren in Dortmund anmelden und durchführen.

  Die Veranstaltungen zum Antikriegstag sind bereits im letzten Jahr
angemeldet worden. Die nach dem Versammlungsrecht vorgeschriebenen, 
so genannten "Kooperationsgespräche" mit der Polizei haben dazu 
geführt, dass die ursprünglich geplante Strecke durch die Innenstadt 
von Dortmund nicht bestätigt wurde. Stattdessen einigten sich der 
Versammlungsanmelder und die Polizei auf eine wesentlich kürzere 
Strecke in Hörde am 01.09. und nur eine Standkundgebung am 31.08. in 
Lütgendortmund.

  Da die Polizei Dortmund bisher keine Anhaltspunkte für ein 
erfolgreiches Verbot hatte, wurden diese Versammlungen unter Auflagen
bestätigt.

  "Ich habe aber auch immer betont, dass wir in jeder Phase bis zum 
Antikriegstag auch ein Verbot dieser Veranstaltungen prüfen. Das 
Verbot des "Nationalen Widerstandes Dortmund" vom letzten Donnerstag 
hat die Sachlage verändert und bietet aus meiner Sicht jetzt zwingend
die Voraussetzungen für ein Verbot der Versammlungen", so Norbert 
Wesseler. "Wir schöpfen alle rechtlichen Möglichkeiten aus, um 
verfassungsfeindliche Aufmärsche zu verhindern."

  Die Hürden für ein Versammlungsverbot sind entsprechend hoch. 
Trotzdem haben wir, die Polizei Dortmund, in den vergangenen Jahren 
immer wieder ein Verbot angestrebt und auch viermal erteilt.

  Die Rechtsextremen führen seit Jahren gemeinschaftlich 
"identitätsstiftende Aktionen", wie z. B. den "Antikriegstag" durch, 
um in der öffentlichen Wahrnehmung stets präsent zu sein. Damit soll 
der Zusammenhalt der jetzt verbotenen Vereinigung gestärkt und der 
Öffentlichkeit präsentiert werden.

  Die Durchführung des "Antikriegstages" würde also den 
organisatorischen Zusammenhalt einer verbotenen Vereinigung 
aufrechterhalten, zumindest aber unterstützen.

  "Das dulden wir nicht und setzen die Ziele des Vereinsgesetzes 
durch", so der Polizeipräsident. "Wir, die Polizei Dortmund, werden 
konsequent den Weg gegen Verfassungsfeinde weitergehen, den wir 
eingeschlagen haben. Und wir werden nicht zulassen, dass verbotene 
Demonstrationen durchgeführt werden."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Stichwortsuche

Archiv