Straftäter werden konsequent verfolgt - Pyrotechnik lebensgefährlich
Polizei Dortmund: "Lange vor dem offiziellen Saisonstart beginnen die
Einsatzvorbereitungen der Dortmunder Polizei.
Wir setzen dabei auf Jahrzehnte dauernde Einsatzerfahrung in der
Bewältigung von Fußballeinsätzen und auf die langjährige,
vertrauensvolle Netzwerkarbeit insbesondere mit dem BVB, der Stadt
Dortmund, dem örtlichen Ausschuss Sport und Sicherheit, der
Bundespolizei und den DSW21.
Neue Problemstellungen und Einsatzerfahrungen aus der vergangenen
Saison wurden in ein verbessertes Konzept eingebunden, das jetzt
umgesetzt wird.
Pyrotechnik ist lebensgefährlich und hat in Menschenmengen nichts
zu suchen. Wer sie dennoch in Stadien schmuggelt und auch einsetzt,
ist ein Straftäter, dem konsequente Strafverfolgung sicher ist. Auch
andere Chaoten dürfen sich im Stadion nicht sicher fühlen, da die
bestehende Kameraanlage erweitert und durch eine moderne,
hochauflösende Kamera ergänzt wurde. Im Zusammenspiel mit der
entsprechenden technischen Modernisierung der polizeilichen
Befehlsstelle im Stadion ermöglicht dies eine noch bessere
Identifizierung von Straftätern und Chaoten in Menschenmengen.
Der polizeiliche Einsatz beginnt und endet nicht mit dem Anstoß
und Abpfiff im Stadion, sondern mit der An- und Abreise der Fans.
Straftaten und Fehlverhalten von Gewalttätern werden bereits hier
konsequent und nachhaltig unterbunden und verfolgt.
Szenekundige Polizeibeamte kennen ihre "Pappenheimer" und sind mit
ihren Kollegen anderer Städte mit Ligavereinen gut vernetzt. So
werden Reisebewegungen und Vorhaben von Problemfans frühzeitig
erkannt und polizeiliche Maßnahmen eingeleitet. Obwohl Fans der
Ultrabewegung eine deutliche Distanz zur Polizei halten, konnten im
Rahmen eines "Runden Tisches" mit dem BVB Vereinbarungen zu
Anreisemodalitäten erreicht werden.
Die Dortmunder Polizei setzt sich für die Verhängung von
langjährigen bundesweiten Stadionverboten für Chaoten ein, da sich
diese als gutes Mittel der Abschreckung bewährt haben.
Generalamnestien der Verbote lehnt die Polizei strikt ab.
Auch das Fehlverhalten einzelner Profifußballer in der
Öffentlichkeit, die Pyrotechnik abbrennen oder sich mit radikalen
Fangruppen solidarisieren, sieht die Polizei sehr kritisch und wegen
derer Vorbildfunktion als kontraproduktiv.
Die Dortmunder Polizei setzt auf einen andauernden Dialog mit
Fußballfans, um polizeiliche Einsatzziele, Absichten und Grenzen für
alle transparent zu machen. Dies erreichen wir durch Fanbriefe,
gezielte Vorgespräche mit Fanvertretern und Vereinsverantwortlichen
und Internetveröffentlichungen. Erkannte Gefährder werden einzeln
durch die Polizei angesprochen.
Der Verein gewährleistet mehr Sicherheit im Signal-Iduna-Park
durch einen durchgängigen Pförtnerdienst zur Einlasskontrolle und ein
computergestütztes Zugangssystem mit Chipkarten.
Alle Maßnahmen sollen dabei helfen, den Chaoten bei Fußballspielen
einen Strich durch die Rechnung zu machen und wirklich
Fußballbegeisterten und ihren Familien einen angstfreien,
unbeschwerten Stadionbesuch zu ermöglichen.
Die Zahlen sprechen für sich und sind für Polizeipräsident Norbert
Wesseler unerträglich. "Im Zusammenhang mit Fußballspielen haben wir
in der vergangenen Saison bundesweit mit 846 verletzten Menschen den
Höchststand der letzten zwölf Jahre erreicht.
344 verletzte Unbeteiligte und 243 Polizeibeamte erfordern
umfangreiche Maßnahmen von Polizei und Verein, denn allein in
Dortmund stören bis zu 580 Problemfans den Fußballgenuss von 80.000
friedlichen Menschen."
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