Von Arbeitnehmern in Hagen wird immer mehr Flexibilität erwartet. Nahezu 6 Prozent arbeiten jeden Samstag. Und vier von zehn Beschäftigte in Hagen müssen samstags regelmäßig oder mindestens gelegentlich zur Arbeit. Das geht nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Südwestfalen aus einer Stichproben-Erhebung des Statistischen Landesamtes NRW aus dem vergangenen Jahr hervor.
Gefragt wurde auch nach Spätarbeit: Demnach arbeiten rund 5 Prozent aller Beschäftigten in Hagen ständig bis 23 Uhr. Mehr als jeder Siebte muss gelegentlich abends seinen Job machen. „Dazu kommen viele Arbeitnehmer in Hagen, die auch nachts ran müssen. Dabei gehen gerade die regelmäßigen Nachtschichten besonders an die Substanz“, sagt Helge Adolphs.
Der Geschäftsführer der NGG Südwestfalen ruft dazu auf, die Nacht- und Schichtarbeit mit Augenmaß zu betreiben. Ebenso dürfe das Arbeiten am Wochenende und in den Abendstunden nicht ausufern. „Das macht die Menschen auf Dauer kaputt. Wer unregelmäßig und häufig nachts arbeiten muss, der hat heute schon kaum eine Chance, regulär in Rente zu gehen. Ein Großteil der Arbeitnehmer muss weit vorher aus dem Job ausscheiden. Die Menschen sind dann gesundheitlich einfach am Ende“, so Adolphs.
An das Erreichen der Rente mit 67 sei für Schichtarbeiter schon gar nicht zu denken. „Es wird deshalb höchste Zeit, dass die Parteien von der ‚Renten-Utopie 67’ abrücken. Und dass sie dies den Menschen vor der Bundestagwahl auch deutlich sagen“, so Adolphs. Der Geschäftsführer der NGG Südwestfalen fordert darüber hinaus leichtere Zugänge zur Erwerbsminderungsrente und deren deutliche Aufstockung.
Gerade in Branchen mit niedrigem Lohnniveau seien viele Beschäftigte auf die Zuschläge für Nacht- und Schichtarbeit angewiesen. Deshalb hat die NGG die Initiative „Faire Arbeit. Gutes Leben.“ gestartet. „Wichtig ist, dass mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Betrieben stattfindet“, so Helge Adolphs.
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