Freitag, 5. Oktober 2012

DGB Hagen: Immer mehr Minijobs ersetzen reguläre Arbeitsplätze


Auch in Hagen wächst die Zahl der Minijobs nach den Neuregelungen des Jahres 2003. Während in 2003 noch unter 15.000 Menschen als Minijobber beschäftigt waren, liegt die Zahl mittlerweile bei rund 20.000. Mehr als verdoppelt hat sich die Zahl bei den nebenberuflichen Jobs. Mindestens 6.000 schätzt der örtliche DGB. Vor allem im Groß- und Einzelhandel, in der Gebäudewirtschaft, der Gastronomie und im Gesundheitswesen sind die Minijobs angesiedelt. Dabei sind sie in erster Linie ein Geschäft für die Arbeitgeber. „Für die Beschäftigten erweist sich die Annahme, in Minijobs werde „brutto gleich netto“ und damit mehr verdient, faktisch als Illusion. Durch Lohnabschläge kommt der Vorteil durch die Steuer- und Abgabenbefreiung nicht den Beschäftigten, sondern den Unternehmen zugute.“ darauf verweisen Wissenschaftlerinnen vom IAQ. Für den Hagener DGB-Vorsitzenden Jochen Marquardt sind es nicht zuletzt die Einkommen, die auf die prekäre Lage hinweisen: „Mehr als 75% der Minijobber/innen bekommen weniger als 8,50 Euro in der Stunde und befinden sich damit in einer Niedriglohnfalle.“ Für den DGB ist der Minijob alles andere als ein Sprungbrett zu guter Arbeit und er ist gleichermaßen eine Basis für künftige Minirenten und Altersarmut.
Der DGB betrachtet die aktuellen politischen Debatten um die Erhöhung auf 450 Euro für eine falsche Weichenstellung und wird in den nächsten Tagen ein eigenes Reformkonzept vorstellen.

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