Freitag, 5. Oktober 2012

„Kampf den Keimen“ - Patientenforum im Ev. Krankenhaus Haspe

Dr. Susanne Weiß, Hygienebeauftragte Ärztin und Oberärztin der Medizinischen Klinik am Mops
16. Oktober, 18:00 Uhr, Ev. Krankenhaus Haspe




Noroviren im Schulessen oder Grippeviren an der Türklinke – Infektionskrankheiten sind gerade zur kalten Jahreszeit überall unterwegs. Wie man sich am besten davor schützen kann, erklärt Dr. Susanne Weiß, Hygienebeauftragte Ärztin und Oberärztin der Medizinischen Klinik im Evangelischen Krankenhaus Hagen-Haspe:

???? Was ist die beste Methode, um sich gegen Viren und Bakterien zu schützen?

Dr. Susanne Weiß: Es gibt einige wirksame und einfache Maßnahmen: Ganz wichtig ist es, sich regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen. Vor allem, wenn man unterwegs war in öffentlichen Gebäuden, Bus oder Bahn.

???? Was kann man sonst noch vorbeugend tun?
Dr. Susanne Weiß: Warm genug anziehen, vor Nässe schützen, täglich frische Luft, Obst und Gemüse essen und mindestens 2 Liter trinken. Das klingt nach Großmutters Sprüchen, hilft aber, den Körper gesund zu erhalten. Außerdem sollten Sie in dieser Jahreszeit nicht jedem die Hand schütteln. Ein freundlicher Gruß mit Worten ist da oft gesünder.

???? Und wenn ich erste Anzeichen spüre?
Dr. Susanne Weiß: Bei ersten Erkältungssymptomen sollte man sich schonen: Viel schlafen, viel trinken und vorübergehend auf Sport verzichten. Heißer Tee und Vitamin C, also genügend Obst, unterstützen die Heilung. Bei schwerem Krankheitsgefühl und Fieber sollte man den Arzt aufsuchen.

???? Was ist, wenn mich der Magen-Darm-Virus erwischt?
Dr. Susanne Weiß: Man sollte so viel trinken wie möglich: Kamille- oder Fencheltee und wenn kein Brechreiz mehr vorliegt salzige Brühen. Bei massiven Verläufen kann man sehr viel Flüssigkeit verlieren. Das belastet den Kreislauf erheblich. Es kann dazu führen, dass ein Mensch ‚umkippt’. Wichtig ist daher, möglichst viel zu trinken und sich ins Bett zu legen. Wenn es geht, kann man leichte Kost zu sich nehmen, mit Zwieback anfangen. Ältere Menschen oder kleine Kinder sind bei massiven Durchfällen oder Erbrechen in Gefahr auszutrocknen. Hier ist eine enge Betreuung ganz wichtig. Wenn der Kreislauf schlapp macht oder gar eine kurze Bewusstlosigkeit vorlag sollte unbedingt ein Arzt eingeschaltet werden. Unter Umständen brauchen die Patienten dann Infusionen.

???? Wie können sich Angehörige schützen?
Dr. Susanne Weiß: Indem sie sich nach Kontakt mit dem Kranken sorgfältig die Hände waschen und eventuell auch desinfizieren. Ansteckungsgefahr besteht schon kurz vor den ersten Krankheitssymptomen und hält mindestens bis 48 Stunden nach Ende des Durchfalls an. Deshalb gilt bei uns im Krankenhaus die Regel: Mitarbeiter die erkrankt sind bleiben zwei Tage nach den letzten Symptomen eines Magen-Darm-Infektes zu Hause, um die Patienten zu schützen. Auch bei Erkältungen sollte man sich fernhalten von möglichst vielen Menschen, wenige Hände schütteln, oft Hände waschen und in ein Taschentuch oder den Pulloverärmel husten, nicht in die Hand!



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