Mittwoch, 7. November 2012

TÜV Rheinland: Kaffeemaschine vor Kauf testen


Wartungs- und Folgekosten bedenken / Qualitätssiegel geben Sicherheit
Kaffee ist noch vor dem Bier das Lieblingsgetränk der
Deutschen, und die moderne Kaffeemaschine nicht selten ein echtes 
Prestigeobjekt. Die Geräte verbringen ihren Arbeitstag häufig im 
Stand-By-Modus. Es lohnt sich daher, beim Kauf nicht nur auf die 
Optik, sondern auch einen Blick auf das technische Datenblatt zu 
werfen, um etwas über den durchschnittlichen Stromverbrauch und die 
Brühtemperatur zu erfahren: "Gute Maschinen erreichen den empfohlenen
Bereich von 85 bis 93 Grad Celsius", so Stephan Scheuer, Experte für 
die Qualitätsprüfungen elektrischer Geräte bei TÜV Rheinland. 
Brühtemperaturen über 93 Grad verschlechtern die Energiebilanz und 
den Geschmack. Sinnvoll ist es, sich die Maschine im Fachgeschäft von
einem Verkäufer vorführen zu lassen. So lässt sich auch schnell 
herausfinden, wie laut sie arbeitet und ob sie einem logischen und 
einfachen Bedienprinzip entspricht. Sind, je nach Modell, Trester, 
Wasser-, Filter- und Bohnenbehälter leicht zu entnehmen? Können die 
Einzelteile leicht gereinigt werden? Befinden sich alle 
Bedienelemente im Blickfeld? Dann macht die anschließende 
Kaffeezubereitung Spaß.

  Insbesondere bei Kaffeevollautomaten ist zu prüfen, ob 
Kaffeemenge, Mahlgrad und Auslaufhöhe einstellbar sind. Denn nur so 
können Latte Macchiato, Cappuccino und Espresso nach dem persönlichen
Geschmack eingestellt und in die gewünschten Tassen und Gläser 
eingefüllt werden. "Der Variantenreichtum bei Vollautomaten ist groß,
das begeistert Kaffeefans. Aber diese Geräte sind nicht nur in der 
Anschaffung recht teuer, sondern auch im Unterhalt", gibt Stephan 
Scheuer zu bedenken. Reinigungsmittel, Entkalker und Wartungskosten 
sind kein Schnäppchen. Dazu kommt oft die relativ kurze Lebensdauer 
von etwa vier bis sieben Jahren für die wichtigsten Verschleißteile.

  Da die Geräte Investitionen darstellen, gilt es beim Kauf genau 
hinzuschauen: "Das Qualitätssiegel des TÜV Rheinland 'LGA tested 
Quality' zeichnet jene Produkte aus, die halten, was sie versprechen,
egal ob es sich um eine klassische Filtermaschine oder einen modernen
Vollautomaten handelt", erklärt Stephan Scheuer. Vor der 
Siegel-Vergabe werden unter anderem Verarbeitung, Handhabung, 
Funktionsfähigkeit, Langlebigkeit sowie ausschlaggebende 
Eigenschaften wie Brühtemperatur, Sensorik und Mengendosierung 
geprüft. Wer sich nicht die Bohne für ausgefallene 
Kaffeespezialitäten und automatisch aufgeschäumte Milch interessiert,
ist mit einer herkömmlichen Filterkaffeemaschine in jedem Fall 
günstiger bedient. "Hier sind Schwenkfilter, Tropf-Stopp und eine 
große Wasser-Einfüllöffnung empfehlenswert, um komfortabel und ohne 
ständigen Wischlappeneinsatz Kaffee kochen zu können", meint TÜV 
Rheinland-Experte Stephan Scheuer.

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