Donnerstag, 10. Januar 2013

Hagener Delfinschützern platzt der Kragen – WDSF verklagt Münsteraner Delfinarium


(Hagen-Münster 10.01.2013) Mehrfach hatte der Allwetterzoo Münster mit seinem Delfinarium die Schließung und den Transfer der Delfine angekündigt aber nicht realisiert. Das Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hat jetzt Klage vor dem Verwaltungsgericht Münster eingereicht.

Das Hin und Her um die mehrfach angekündigte Delfinariumsschließung und das beharrliche Schweigen über den Zielort der drei Münsteraner Delfine wurde dem WDSF nun zu viel. Die Tierschutz-Organisation legte heute gegen die „Delphinarium Münster GmbH“ Klage ein und stellte darüber hinaus einen Antrag auf Einstweilige Anordnung. Das WDSF befürchtet, dass die Akten über die Haltungsbedingungen und die Transferumstände zusammen mit den Delfinen verschwinden. Das WDSF verlangt eine uneingeschränkte Akteneinsicht und fragt sich, warum der Transfer der Delfine nicht schon in den letzten beiden Jahren sorgfältig vorbereitet wurde.

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Wir führen seit dem Jahr 2008 einen intensiven Schriftverkehr mit der Stadt Münster als Aufsichtsbehörde für das Delfinarium. Unsere Mängelrüge aufgrund der Lebensgefahr für die Delfine in den maroden Delfin-Hallen wurde damals von der Stadt sofort aufgegriffen und der Zoo hätte rund 20 Millionen Euro investieren müssen, um die von uns bemängelten und für die Delfine überlebenswichtigen Lichtverhältnisse, den Luftaustausch und die Beckengröße zu ändern.“

Die Mängel wurden bisher nur provisorisch behoben und die Betriebsgenehmigung für das Delfinarium wäre zum 30.11.2013 abgelaufen.

Ortmüller: „Uns reicht es jetzt. Das Delfinarium hat laut Bilanz des letzten veröffentlichten Jahres einen Gewinn von knapp 260.000 Euro erzielt und verfügt über ein Eigenkapital aus Gewinnen und stillen Reserven von über 1 Million Euro. Da wird der Delfinbesitzer und Geschäftsführer Henk Hiddingh wohl in der Lage sein, die Delfine an einem besseren Ort als bisher unterzubringen. Wir fordern den Transfer in eine betreute Lagune und die volle Kostenübername durch das Delfinarium, das mit den Mäzchen-Shows der verbleibenden acht Kalifornischen Seelöwen weiterhin Geld scheffeln will. Aber das werden wir auch noch überprüfen.“

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