Dienstag, 27. März 2012

Erst Berlin, dann Bamberg: XXL-Menü für Phoenix Hagen


Es ist ein bisschen so, wie vor einem maßlosen Besuch im Fast-Food-Restaurant. Erst der Burger mit doppelt Käse, dann noch einer, dazu Pommes und Majo – und hinterher hat man im schlimmsten Fall Bauchschmerzen. Das Maxi-Menü von Phoenix Hagen heißt in diesen Tagen ALBA BERLIN und Brose Baskets. Am Mittwoch um 20 Uhr müssen die Feuervögel in der Berliner o2 World antreten. Am Sonntag geht es dann nach Bamberg. Wohl
bekomm’s.

Für Berlin ist ein Jahr ohne Titel kein gutes. Das weiß man spätestens seit
dem Pletzinger-Buch „Gentlemen, wir leben am Abgrund“. Seit 2009 wartet
ALBA auf frische Ware für die Vitrine, in die zuletzt 2009 der Deutsche
Pokal wanderte. Auch das Beko BBL TOP FOUR am letzten Wochenende mussten
die Berliner vom heimischen Sofa aus verfolgen. Dabei sind sie gerade so
richtig gut drauf: Die letzten neun Spiele in der Liga endeten mit Siegen –
wie vor zehn Tagen beim 80:69 in Oldenburg vor den laufenden Kameras von
SPORT 1. 

Überraschend kommt die Siegesserie des Tabellendritten aus der Hauptstadt
nicht. Das Team von Trainer Gordon Herbert hat sich längst gefunden, ist
stabiler geworden und gewinnt jetzt auch die knappen Spiele.
MVP-Aufbauspieler DaShaun Wood, der mit Herbert aus Frankfurt kam, ist mit
beeindruckenden 15,3 Punkten, 4,9 Assists und 4,2 Rebounds der auffälligste
Akteur. Doch im überaus prominent besetzten Berliner Kader geht es ganz und
gar nicht um eine One-Man-Show. Das Team strotzt nur so vor großen Namen
und verfügt über viel Tiefe.

Bryce Taylor, Kyle Weaver und Heiko Schaffartzik besetzen gemeinsam mit
Wood die Guard-Positionen. Erfahren, treffsicher aus der Distanz und stark
beim Rebound kommt das Quartett daher. Beim Rebound, vor allem beim
Offensivrebound, sind die Albatrosse sowieso herausragend. Dafür sorgt das
gesamte Team – und ganz besonders die Amerikaner Torin Francis und Derrick
Allen sowie Nationalspieler Yassin Idbihi in Korbnähe. Hinzu gesellen sich
drei Forwards: Neben dem Serben Marko Simonovic bringen die Routiniers Sven
Schultze (33) und der nachverpflichtete Ioannis Kalampokis (33) ganz viel
Erfahrung mit, was für die im Mai beginnenden Playoffs von Wert sein
dürfte. Nationalspieler Lucca Staiger kam zuletzt hingegen weniger zum
Einsatz.

Phoenix Hagen machte sich bereits am Dienstag auf den Weg an die Spree. Mit
an Bord ist auch Guard Tristan Blackwood. „Er ist noch angeschlagen, kann
aber eventuell spielen. Wir werden das kurz vor der Partie entscheiden“,
kündigt Phoenix-Coach Ingo Freyer an. Ob mit oder ohne Blackwood – die
Aufgabe in Berlin, das ist Freyer klar, wird mehr als schwer: „Wir fahren
aber weder nach Berlin noch nach Bamberg ohne Ambitionen. Wir werden
bestimmt nichts herschenken! Die Konstellation mit den beiden schweren
Spielen ist uns seit Wochen klar. Wir sind darauf eingestellt.“

Die Qualität der ALBA-Mannschaft genügt höchsten Ansprüchen, weiß Freyer:
„Die Berliner haben mit die besten Spieler der Liga mit hoher individueller
Klasse. Wood nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Zudem hat ALBA weitere
gute Spieler wie Francis oder Weaver verpflichtet.“ Und inzwischen haben
sie sich auch als Team gefunden: „Das zeigen die letzten Erfolge. Im
Endspurt der Hauptrunde können sie offenbar zulegen.“ Aber das soll auch
für seine eigene Mannschaft gelten: „Wir haben einen ganz klaren Plan im
Kampf um den Klassenerhalt für den so wichtigen April. Auf diesem Weg sind
auch die Partien in Berlin und Bamberg wertvolle Schritte.“

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