DGB-Vorsitzender
Jochen Marquardt wundert sich nicht. "Gerade
unsere Region ist stark vom Export geprägt. Immerhin liegt der
deutsche Exportanteil in die EU bei rund 60 Prozent. Wenn nun in
immer mehr Ländern notwendiges Wachstum zusammenbricht und Lohn- und
Sozialabbau die Kaufkraft erheblich einschneidet ergibt sich eine
solche Situation und schlägt sich auch bei uns nieder."
Für den DGB ist die Ausrichtung die Banken zu retten und die
Vermögenden zu schonen eine gänzlich falsche Ausrichtung. "Was
wir dringend benötigen ist eine erkennbare Verantwortungsübertragung
auf die Vermögenden. Zum Beispiel über eine Vermögensabgabe und
die Wiedereinführung der Vermögenssteuer," so Marquardt.
Einen
richtigen Ansatz macht der DGB auch beim Hauptgeschäftsführer der
SIHK zu Hagen aus. Hans-Peter Rapp-Frick fordert im Juni-Magazin der
SIHK einen Partnerwechsel von Sarkozy zu Hollande und schreibt unter
anderem: ..."Deutschland muss sich als größte und robusteste
Volkswirtschaft, die vom Euro in den letzten Jahren am meisten
profitiert hat, an der Lösung der Krise maßgeblich beteiligen. Dazu
gehören auch deutliche Lohnerhöhungen zur Stärkung der
Binnenkonjunktur und zum mittelfristigen Abbau der Exportüberschüsse
sowie eine steigende Inflationsrate in Deutschland, um eine Deflation
in Europa zu verhindern. Damit ändert sich die deutsche
Wirtschaftspolitik in einem noch vor wenigen Monaten nicht für
möglich gehaltenem Maß."
Für
die betroffenen Länder in Europa müssen laut DGB Wege eröffnet
werden, die ihnen Chancen auf Investitionen und qualitatives Wachstum
bieten, anstatt Armut und Perspektivlosigkeit für immer mehr
Menschen zu produzieren.
Mit
einer solchen Politik kann ein neuer und dringend nötiger Pfad für
ein soziales und demokratisches Europa beschritten werden.
"Übrigens",
so Marquardt, "eine
Orientierung, die sich auch für unsere Stadt auszahlen würde. Aus
den Erfahrungen der stetigen Kürzungsversuche gilt es Schlüsse zu
ziehen. Sie haben nicht ein Problem gelöst. Wir brauchen ein
nachhaltiges Umdenken und andere Handlungsschritte."
Die Lösung der Sozialen Frage
AntwortenLöschen"Weder der Liberalismus noch der Sozialismus vermag in seiner historischen Form (Anmerkung: darüber sind wir bis heute nicht hinaus!) die soziale Frage zu lösen. Die echte Lösung in Form der Natürlichen Wirtschaftsordnung vereinigt die berechtigten Anliegen dieser beiden Bestrebungen, nämlich die soziale Gerechtigkeit mit einem Höchstmaß an persönlicher Freiheit, schließt aber ebenso den kapitalistischen Missbrauch der wirtschaftlichen Freiheit endgültig aus wie ihre Einengung durch staatlich-bürokratische Planwirtschaft. Erst sie begründet eine wahrhaft freie Wirtschaft ohne private Vorrechte und staatliche Bevormundung, eine monopolfreie und darum auch ausbeutungsfreie Vollbetriebswirtschaft, die jedem die gleiche Freiheit und die gleichen Vorbedingungen zur Entfaltung seiner Kräfte gewährleistet.
…Die Natürliche Wirtschaftsordnung fördert das Wohl der Gesamtheit, indem sie dem Wohl aller einzelnen dient. Daher nimmt sie dem Gegensatz zwischen Gemeinnutz und Eigennutz jenen zuspitzenden und unversöhnlichen Charakter, der nur durch die kapitalistische Entartung der liberalistischen Wirtschaft entstand. Sie beseitigt alle Monopole, ohne an ihre Stelle staatliche zu setzen, indem sie lediglich die beiden entscheidenden Monopole, nämlich das Geld- und Bodenmonopol der Kontrolle der Allgemeinheit unterstellt. Der Arbeiter braucht in dieser Wirtschaftsordnung zur Wahrung seiner Rechte weder die Hilfe des Staates noch den Schutz gewerkschaftlicher Organisationen, weil er als gleichberechtigter Vertragspartner ebenso wie der Arbeitgeber seine Bedingungen und Forderungen stellen kann. Denn die … Situation, die im Kapitalismus zu einem erpressten Vertragsabschluss mit Ausbeutung des Arbeiters … führt, erfährt einen grundsätzlichen Wandel, weil die Arbeit … in einer monopolfreien Vollbetriebswirtschaft zur gesuchtesten und daher umworbensten Mangelware wird. Daher steigt ihr Preis bis zum überhaupt möglichen Höchstwert, nämlich bis zur Höhe des vollen Arbeitsertrages auf Kosten der Kapitalrente in allen ihren Formen wie Zins, Dividende und Spekulationsgewinn."
Dr. Ernst Winkler (Theorie der Natürlichen Wirtschaftsordnung, 1952)
Wer "politisch" denkt, hat noch gar nicht angefangen zu denken. Die Makroökonomie ist die Basis allen menschlichen Zusammenlebens und nicht die "hohe Politik". Politik ist nur der Versuch, etwas "regeln" zu wollen, was nicht geregelt werden kann, solange es sich durch das vom Kapitalismus befreite Spiel der Marktkräfte nicht selbst regelt. Grundvoraussetzung des selbständigen Denkens, sofern es das zivilisierte Zusammenleben im weitesten Sinne betrifft, ist der elementare Erkenntnisprozess der "Auferstehung aus dem geistigen Tod der Religion":
http://www.deweles.de/willkommen/cancel-program-genesis.html
Leserbrief:
AntwortenLöschen"Die Wiedereinführung einer Vermogensabgabe wäre das Signal für ein Umdenken in der Politik. Die Vermögenden, die bisher die Nutznießer der bisherigen Politik gewesen sind, würden zur Lösung der Krise herangezogen. Bisher wurde ja seit 30 Jahren immer weiter von unten nach oben umverteilt. Wenn Deutschland heute "Exportweltmeister" ist, dann liegt das daran, dass Löhne und Sozialleistungen massiv abgebaut wurden. Wir erleben eine allgemeine Verarmung auf breitem Niveau - hierzulande und in der EU. Eine Vermögensabgabe wäre also ein wichtiger erster Schritt, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Darüber hinaus wären viele weitere nötig. Finanztransaktionssteuer, höhere Kapitalsteuern usw., damit unser Gemeinwesen weiter finanziert werden kann. Ich denke, es ist beim Eintreten für diese ersten Schritte zu mehr sozialer Gerechtigkeit auch wichtig ist, über grundlegende gesellschaftliche Alternativen nachzudenken.
Ruth Sauerwein, Rentnerin"