Ein
Appell des Hagener Aktionsbündnisses für Kinder zum Weltfriedenstag am
1. September 2012
Jeder Mensch hat den
Wunsch, ein friedliches Leben führen zu können und zu dürfen. Doch
leider lesen, sehen und hören wir täglich in den Medien von
Unfrieden in der Welt, dem Land, der Stadt, der Nachbarschaft. „Lass
mich in Frieden“ ist ein wohl allen bekannter Satz.
Aber: Es prallen - auch
in Deutschland – unterschiedliche Haltungen und Wertvorstellungen,
widersprüchliche Rollenbilder von Mann und Frau, Eltern und Kindern,
privat und öffentlich ungebremst und vehement aufeinander. Aus einem
Gespräch entwickelt sich ein handfester Streit. Emotionen und
Aggressionen verstärken sich und lassen die Situation eskalieren.
Menschen fühlen sich verletzt, sind überfordert und reagieren
unkontrolliert.
Leider – und das ist
erschütternd – sind Kinder, die eigentlich unsere größte
Fürsorge und Hilfe brauchen, weltweit am häufigsten der Willkür
von Erwachsenen ausgesetzt und Opfer der Gewalt, auch in der eigenen
Familie.
In den Ländern der
sogenannten Dritten Welt, also den wirklich armen Regionen, kommt
hinzu, dass Kinder nicht in Frieden aufwachsen können. Viele Länder
befinden sich im Krieg mit Nachbarstaaten. Auch interne Kämpfe von
Stämmen, ethnischen oder religiös motivierten Gruppen um die
Vorherrschaft, Kämpfe um Ressourcen wie Wasser, Weideflächen und
Nahrung, Kämpfe ums nackte Überleben sind lebensbedrohlich. Krieg
und innere Unruhen bedeuten Hunger, Armut, Obdachlosigkeit, Flucht,
psychische Qualen, Verletzungen schwerster Art bis hin zum Tod.
Kindern ist es in Kriegszeiten nicht möglich, zur Schule zu gehen
oder eine Berufsausbildung zu bekommen. Ihre Zukunftschancen werden
dadurch ein Leben lang erheblich beeinträchtigt. Armut ist die
Folge. Sie kann krank machen, körperlich und seelisch. Am meisten
leiden in dieser Teufelsspirale wiederum die Kinder darunter.
Bei einem Besuch im Ort
Salima (Malawi, Ostafrika) überzeugte die irische
UNICEF-Mitarbeiterin Liz mit Blick auf fast 500 Kinder, die auf ihre
einzige Mahlzeit des Tages warteten, mit der Aussage: „Ein
gesättigter Bauch streitet nicht, ein leerer Bauch aber treibt zu
Handlungen, die anderen schaden.“
Das Hagener Aktionsbündnis
für Kinder, in dem die UNICEF-Arbeitsgruppe Hagen, der
Kinderschutzbund Hagen, terre des hommes Hagen und das Allerwelthaus
zusammenarbeiten, appelliert deshalb an die Mitbürger:
„Den Kindern hier in
Deutschland, wie in den armen Ländern, kann geholfen werden, ein
Leben in Frieden zu führen. Die großen nationalen und
internationalen Hilfsorganisationen sind weltweit ständig im
Einsatz. Es geht ihnen vorrangig um Hilfe zur Selbsthilfe. Armut und
Krankheiten werden eingedämmt, eine ausreichende, gesunde Ernährung
angestrebt, Bildung und Gesundheitspflege vermittelt. Traumatisierten
Kindern wird geholfen, ein angstfreies Leben zu führen. Machen Sie
mit! So gibt es eine große Chance, dass aus Kindern „mit einem
vollen Bauch“ Erwachsene werden, die für ein friedvolles
Miteinander eintreten.“ Das macht Hoffnung am Weltfriedenstag.
Diejenigen, die sich für
bessere Lebensbedingungen für Kinder engagieren möchten, sei es
durch eine aktive Mitarbeit oder eine finanzielle Unterstützung,
können sich wenden an: Unicef (Telefon 589500), terre des hommes
(Telefon 54196), Allerwelthaus (Telefon 21410) oder den
Kinderschutzbund (Telefon 3860890).
Text: Anne-Marie a Campo,
Leiterin der UNICEF-Arbeitsgruppe Hagen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen