Montag, 5. November 2012

DGB-Hagen: Mit Mini-Job in die Armutsfalle


Nach dem der Bundestag die Anhebung der Einkommensgrenzen der Minijob-Einkünfte von 400 € auf 450 € beschlossen hat, bleibt der Deutsche Gewerkschaftsbund bei seiner Kritik an dieser Beschäftigungsform.

Für den DGB haben sich die Minijobs zu einem Motor des Niedriglohnsektors entwickelt. Nach aktuellen Erhebungen verdienen die MinijobberInnen im Schnitt nicht einmal halb so viel wie Beschäftigte in regulärer Arbeit. Auf der Basis einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit vom März 2012 liegt die Zahl dieser Beschäftigungsverhältnisse in Hagen bei fast 30% - insgesamt sind das 18.599 Menschen, davon arbeiten fast 13.000 ausschließlich im Minijob. Fast 2 Drittel dieser Gruppe sind Frauen und immerhin knapp 25% befinden sich in der Altersklasse zwischen 15 und 24 Jahre.
In einer aktuellen Broschüre: „Raus aus der Armutsfalle“ stellt der DGB seine Vorstellungen einer Neuregelung vor. Dabei stehen die Gleichbehandlung bei den Arbeitsbedingungen und das Ende der pauschalen Besteuerung im Vordergrund. Für den Hagener DGB-Vorsitzenden Jochen Marquardt eine gute Unterstützung für die aktuellen Diskussionen. „Vor allem im Groß- und Einzelhandel, in der Gebäudebetreuung, dem Grundstücks- und Wohnungswesen, der Gastronomie und im Gesundheitswesen sind Menschen in Minijobs beschäftigt. Mehr als drei Viertel bekommen weniger als 8,50 €. Diese Entwicklung muss dringend gestoppt werden. Bereits im Arbeitsleben reicht das Einkommen nicht aus – für die Zeit der Rente ist dann für die Allermeisten Altersarmut angesagt.“ Die DGB-Broschüre bietet einen umfangreichen Einblick in die Situation und kann im DGB-Büro in Hagen bezogen werden.

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