(Dietmar Laatsch) Auf ein großartiges Bühnenerlebnis dürfen sich jetzt schon einmal die Besucher des Hagener Theaters einstellen. Am 10. November feiert Don Carlo Premiere. Ab 19.00 Uhr ist Zeit für große Gefühle, großartige Musik, tolle Stimmen.
Es war Dorothee Hannappel, der Dramaturgin, wichtig Verdi so zu spielen, ungekürzt, wie er es in seiner Fassung für die Mailänder Scala vorgesehen hatte. Dabei aber besonders die Beziehungsebenen heraus zu arbeiten und auch damit dem Musikgenie ganz nah zu kommen, der in seiner Musik sehr viel Wert darauf legte.
Das bestätigt auch gern der GMD Florian Ludwig. Er schwärmt von hervorragend komponierten Übergängen zu den einzelnen Szenen, von der musikalischen Dichte. Verdi hat sich hörbar entwickelt. Seine Arien, Duette geben den handelnden Personen Charakter. Dabei freut sich der GMD auf die Kollegen auf der Bühne. Wie z.B. Raymond Ayers als Marquis von Posa. Aber auch alle anderen Rollen sind hervorragend besetzt. Rainer Zaun, Kristine Larissa Funkenhauser, Richard von Gemert, Tanja Schun, Bernd Stahlschmidt-Drescher, Matthew Overmeyer, Orlando Mason, Sebastian Joest, Egidius Urbonas und Maria Klier sind mit den Rollen besetzt. Als Gäste geben Xavier Moreno den Don Carlo und Tamara Haskin die Elisabeth von Valois.
Philipp Kochheim wollte keine "Ritter in Strumpfhosen" auf der Bühne sehen. Der Regisseur möchte wirkliche Geschichten auf die Bühne zaubern, Geschichten die den Besucher abholen. Darum verlagert sich die Handlung dann auch ins 19. Jahrhundert. Der Hochkultur der Industrie, die beispielsweise mit dem Familienimperium Krupp verglichen werden kann. Auch hier galten ja ganz klare, beinahe herrschaftliche Strukturen. Dabei gab es zugleich große Spannungen durch die gesellschaftlichen Verwerfungen. Die Emotionen, Verbindungen untereinander und gegeneinander sollen ganz deutlich werden. "Theater muss lebendig sein", den Besucher nicht nur berieseln. Ein hoher Anspruch, dem das Theater aber durchaus gerecht werden kann.
Viele Kostüme, ein Bühnenbild das es den zahlreichen Akteuren auf der Bühne viel Bewegungsraum gewährt, muss die Ausstatterin Uta Fink zaubern. Sicher ist hier auch das Spiel mit dem Licht von großer Bedeutung. 200 Kostüme sind für das Stück erforderlich. Das zeigt, welch großer Aufwand alle im Hintergrund zu bewältigen haben. "Was das Hagener Haus unter dem "Spardiktat" trotzdem bewältigt", davor zieht Uta Fink den Hut. Noch gibt es für alle Mitwirkungen einiges zu tun, bevor sich der Vorhang zur Premiere am 10. November um 19.00 Uhr hebt. Aber bislang sind die Premieren ja allesamt bestens gelungen. Das Publikum in Hagen lässt sich gern fordern und auf die kreativen Ideen ein.
Mitwirken werden auch der Opernchor und der Extrachor des Hagener Theaters und natürlich das Philharmonische Orchester.
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