Donnerstag, 27. Dezember 2012
BKA: Tatortgruppe und Identifizierungskommission (IDKO) des Bundeskriminalamtes (BKA) leisten seit 40 Jahren professionelle Arbeit
Wiesbaden - Gründung der Tatortgruppe war Reaktion auf
Anschläge der RAF - Gründung der IDKO erfolgte nach einem
Flugzeugabsturz
Die Tatortgruppe
Die Tatortgruppe des BKA besteht aus Entschärfern und weiteren
Experten für Spreng- und Branddelikte sowie Spezialisten für
allgemeine Tatortarbeit. Diese sichern mit modernsten Methoden
beispielsweise Spuren wie Blut und Haare. Sie können aber auch durch
spezielle Verfahren im Labor Fingerspuren auf Asservaten sichtbar
machen.
Vor etwas mehr als 40 Jahren, im Mai 1972, erschütterten mehrere
Sprengstoffanschläge Deutschland. Ziel dieser Anschläge der
Baader-Meinhof-Gruppe war unter anderem das Hauptquartier der US-Army
Frankfurt am Main, die Polizeidirektion Augsburg, das
Landeskriminalamt München, das Axel-Springer-Verlagshaus in Hamburg
und der damalige Bundesrichter Wolfgang Buddenberg in Karlsruhe. Als
Reaktion auf die Anschläge der Baader-Meinhof-Gruppe, dem Vorläufer
der Rote Armee Fraktion (RAF), richtete das BKA im gleichen Monat die
"Sonderkommission Baader-Meinhof" sowie die "Arbeitsgruppe
Sprengstoff" ein. Dies war die Geburtsstunde der Tatortgruppe im BKA.
Das erste Jahrzehnt der Tatortgruppe war geprägt von der
Tatortarbeit nach weiteren Anschlägen der RAF sowie der
Spurensicherung in konspirativen Wohnungen und RAF-Depots. Ab dem
Jahr 2000 verlagerten sich die Ermittlungen besonders in den Bereich
des islamistischen Terrorismus, zwischenzeitlich auch in den Bereich
der rechtsextremistischen Kriminalität und des Rechtsterrorismus. So
hat die Tatortgruppe des BKA unter anderem im Brandschutt der
Zwickauer Wohnung des selbsternannten "Nationalsozialistischen
Untergrunds" (NSU) Asservate gesichert und Spuren erhoben.
Die Entschärfer des BKA unterstützen bundesweit in Fällen, in
denen unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen vorhanden sein
könnten. Die Experten für Tatortarbeit nach Spreng- und Branddelikten
werden bei Bränden und Explosionen hinzugezogen. Bekannte Ereignisse,
bei denen sie vor Ort waren, waren beispielsweise der aus
fremdenfeindlichen Motiven verübte Brandanschlag auf ein
Mehrfamilienhaus in Solingen im Jahr 1993, der Anschlag der Al Qaida
auf eine Synagoge auf Djerba im Jahr 2002, der Brand in der
Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004 und die versuchten
Sprengstoffanschläge auf Regionalzüge in Dortmund und Koblenz im Jahr
2006, bei denen Sprengmaterial in Trolley-Koffern versteckt worden
war.
"Die Tatortgruppe ist eine wichtige Stütze polizeilicher
Ermittlungsarbeit. Ein Tatort kann viel über Täter und Tatabläufe
aussagen. Somit ist das gründliche Erheben von Spuren mit modernsten
Mitteln und die professionelle Beweissicherung von großer Bedeutung
für den Verlauf von Ermittlungen", sagt BKA-Präsident Jörg Ziercke.
Die IDKO
Zur IDKO gehören Beschäftigte aus allen Abteilungen des BKA sowie
externe Mitglieder wie Rechts- und Zahnmediziner sowie Psychologen.
Das BKA richtete die IDKO nach einem Flugzeugabsturz in Teneriffa
ein. Bei dem Absturz am 3. Dezember 1972 kamen 155 Passagiere ums
Leben, zum Großteil Deutsche. Das BKA entsandte Spezialisten auf die
Kanareninsel, um die Opfer zu identifizieren. Seitdem wurde die IDKO
in 37 Schadenslagen eingesetzt. Bekannte Schadensfälle, bei denen die
IDKO tätig wurde, sind beispielsweise der Flugzeugabsturz in Ramstein
1988, der Flugzeugabsturz in der Dominikanischen Republik 1996, das
Zugunglück in Eschede 1998 und der Flugzeugzusammenstoß bei
Überlingen im Jahr 2002. Die größte Bewährungsprobe der IDKO bisher
war der 14 Monate dauernde Einsatz nach dem Tsunami am 26. Dezember
2004 in Südostasien.
"Durch die IDKO erhalten die Toten nach einem Unglück oder
Anschlag ihre Namen zurück und die Angehörigen der Opfer erlangen
Gewissheit. Die IDKO erfüllt somit eine sehr wichtige Aufgabe.
Angesichts der oft schwierigen und belastenden Umstände verdient die
Arbeit der IDKO höchsten Respekt", sagt BKA-Präsident Jörg Ziercke.
Stichwortsuche
Archiv
-
▼
2012
(5000)
-
▼
Dezember
(534)
-
▼
Dez. 27
(19)
- DO: Unfall mit fünf verletzten Personen
- Phoenix Hagen lässt Ludwigsburg keine Chance
- HA: Kioskbesitzer brutal überfallen
- HA: Krankentrage aus Kranken-Transportwagen gestohlen
- HA: Marihuana im Schlüpfer versteckt
- HA: Einbruch in Wettbüro
- HA: Spaziergänger entdeckte Einbruch
- HA: Wohnungseinbrüche im Stadtgebiet
- 17 Jährige stößt 44 jährigen Hagener in Schaufenst...
- DO: Mutmaßlicher Serienstraftäter festgenommen - H...
- Wetter - Einsätze beschäftigten die Wehr auch am A...
- Blauröcke entsorgen wieder Tannenbäume
- Randstad Arbeitsbarometer 4/2012: Die Hälfte von D...
- Der DGB in der Region zum Jahreswechsel: Es bleibt...
- BKA: Tatortgruppe und Identifizierungskommission (...
- NABU: Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner erhäl...
- Witten: Hattingerin am ZOB in Witten überfallen
- DO: Mutmaßlicher Drogenhändler nach Zeugenhinweis ...
- DO: Aufmerksamer Nachbar - Wohnungseinbrecher fest...
-
▼
Dez. 27
(19)
-
▼
Dezember
(534)