Hagen - Viele Hagener Bürgerinnen und Bürger haben sich in den vergangenen Tagen über die starke Polizeipräsenz in unserer Stadt gefreut. Allein in den letzten zwei Wochen hatte die Polizei an insgesamt fünf Tagen im Rahmen der Kampagne "Riegel vor!"
Schwerpunkteinsätze im gesamten Stadtgebiet durchgeführt. Mit der
Unterstützung der Bochumer Bereitschaftspolizei waren an diesen Tagen
jeweils mehr als 100 Beamtinnen und Beamte in zivil aber auch
uniformiert für die Sicherheit der Hagener Bevölkerung auf der
Straße. Ziel dieser Aktionen, die zum Teil auch in den Nachbarstädten
des Ennepe-Ruhr-Kreises fast zeitgleich abliefen, war in erster Linie
die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen. Die Beamtinnen und Beamten
wollten im Rahmen dieser konzertierten Einsätze potentielle
Straftäter feststellen und wenn möglich auch dingfest machen. Dies
gelang zumindest am Mittwoch vergangener Woche, als der Polizei
insgesamt sechs Personen aus dem osteuropäischen Raum ins Netz
gingen. Sie waren den Beamten bereits einschlägig bekannt und mussten
eingehende Überprüfungen über sich ergehen lassen. Erst danach
durften sie wieder den Heimweg antreten. Zumindest an diesem Tag war
ihnen die Lust, im Hagener Stadtgebiet Straftaten zu verüben, ganz
sicher vergangen.
Die Polizisten waren teilweise zu Fuß in verschiedenen Stadtteilen
unterwegs, überprüften zahlreiche Passanten und gaben in diversen
Bürgergesprächen wertvolle Tipps für Wohnungsinhaber und
Hausbesitzer. Beispiel gefällig!?
Im Berghofviertel bemerkten die Beamten am Nachmittag an einem
Einfamilienhaus ein Baugerüst. Daran angelehnt eine Leiter über die
ein Einbrecher ohne Mühe an ein verdeckt liegendes Fenster hätte
gelangen und dort in das Haus eindringen können. Die Polizisten
entfernten die Leiter und hinterließen dem Hausbesitzer eine
entsprechende Mitteilung und eindringliche Mahnung, sein Haus sorgsam
zu sichern.
In den Fällen, in denen offen stehende Fenster oder nicht richtig
verschlossene Türen festgestellt wurden, verteilten die Streifen
insgesamt 560 sog. "Mängelzettel" mit dem Hinweis: "Diesmal war es
nur die Polizei! Aber das nicht richtig geschlossene Fenster hätte
auch ein Einbrecher nutzen können!"
Insgesamt haben die Beamtinnen und Beamten in diesen fünf
Einsatztagen weit über 1000 Personen und mehr als 900 Fahrzeuge
überprüft.
Wie schon gesagt, viele Anwohnerinnen und Anwohner haben sich
sicher gefreut über die starke Präsenz der Polizei. Nicht so sehr
jedoch der ein oder andere Verkehrsteilnehmer, denn die Beamten
hatten zur Erkenntnisgewinnung zahlreiche Kontrollstellen
insbesondere an den Ausfallstraßen der Stadt eingerichtet. Dort
gingen auch am Donnerstag nicht nur potentielle Einbrecher und andere
Straftäter ins Netz sondern auch 45 Autofahrer, die wegen diverser
verkehrsrechtlicher Verstößen aufgefallen waren. Bei einer dieser
Überprüfungen in Hohenlimburg war am Donnerstagnachmittag auch die
Fahrt für einen 24-jährigen Beifahrer zunächst beendet. Gegen den
iranischen Staatsbürger besteht der Verdacht, dass er sich illegal in
Deutschland aufhält. Er ist vorläufig festgenommen und zwecks
weiterer Überprüfungen in das Polizeigewahrsam gebracht worden. Am
frühen Donnerstagabend meldete eine Anwohnerin aus der Straße. Am
Sportpark, dass sie nach einem aktuellen Einbruch einen Täter auf der
Flucht beobachtet hatte. Im Rahmen der anschließenden Fahndung konnte
die Polizei einen 33-jährigen Hagener aufgreifen, der aufgrund der
Personenbeschreibung zunächst dringend verdächtig war, der Einbrecher
gewesen zu sein. Der Mann wurde vorläufig festgenommen. Nach weiteren
Recherchen stellte sich aber heraus, dass es sich nicht um den
flüchtigen Täter gehandelt hatte. Der 33-Jährige wurde deshalb wieder
auf freien Fuß gesetzt.
Insgesamt zeigte sich der Einsatzleiter der Hagener Polizei,
Erster Kriminalhauptkommissar Peter Carl, mit dem Verlauf der
gesamten Aktionstage sehr zufrieden: "Wir haben viele neue
Erkenntnisse sammeln können. Die müssen wir in Ruhe auswerten und
lassen sie dann auch in bereits laufende bzw. zukünftige Maßnahmen
einfließen. Immer wieder finden sich dabei kleine Bausteine, die uns
in unseren Ermittlungen einen Schritt weiter bringen."
Dabei machte er noch einmal deutlich: "Vorrangiges Ziel unserer
Bemühungen ist es, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer
Stadt, potentiellen Einbrechern einen Riegel vorzuschieben und das
Leben so schwer wie möglich zu machen. Deshalb werden wir Einsätze
dieser Art auch zukünftig mit der Unterstützung der Kolleginnen und
Kollegen der Bereitschaftspolizei durchführen".