Dienstag, 29. Januar 2013

Beschäftigten in Hagen droht in Zukunft Dauerüberwachung


Kein „Big Brother“ in Bäckereien, Hotelküchen, Kantinen und der Lebensmittelindustrie in Hagen: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) macht Front gegen das geplante neue Arbeitnehmer-Datenschutzgesetz. „Wenn es nach dem Willen der Regierungskoalition von CDU/CSU und FDP geht, dann wird die offene Video-Überwachung von Beschäftigten künftig viel leichter sein als bisher. So sollen Überwachungen per Kamera demnächst ohne zeitliche Beschränkung und selbst bei Qualitätskontrollen möglich sein“, kritisiert Helge Adolphs. Für den Geschäftsführer der NGG-Region Südwestfalen ist das ein massiver Eingriff in die Arbeitnehmerrechte. Das neue Gesetz öffne Tür und Tor für eine Totalüberwachung am Arbeitspatz und schaffe den „gläsernen Arbeitnehmer“.


„Ständig aus irgendeiner Ecke von irgendeiner Kamera beobachtet zu werden, das tolerieren weder Kunden in Bäckereien noch Gäste in der Gastronomie. Und für die Angestellten ist der Überwachungsdruck eine enorme Belastung“, so Helge Adolphs. Wenn die offene Videoüberwachung jetzt per Gesetz legalisiert werde, sei eine flächendeckende Einführung der Kamerakontrolle am Arbeitsplatz zu befürchten.

Vor diesem Hintergrund appelliert der NGG-Geschäftsführer an alle Beschäftigten in Hagen, ein klares Zeichen gegen das neue Gesetz zu setzen. Die Möglichkeit hierzu bietet eine Online-Petition unter http://www.change.org/ueberwachung. Initiiert ist die Abstimmung zur „Anti-Kamera-Überwachung“ vom Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer.

„Es ist wichtig, sofort aktiv zu werden. Denn bereits an diesem Freitag (Hinweis für die Redaktion: Freitag, der 1. Februar) wollen CDU/CSU und FDP im Bundestag die Weichen für die ‚Dauerbeobachtung per Video’ stellen“, so der NGG-Geschäftsführer.

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